"Entwicklung eines schwerkraftbetriebenen Membranreaktors für Abwasser und Teilströme"
Projektförderung:
Projektlaufzeit: 06/2019 - 05/2021
Projektleitung:
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Jörg Londong
Projektbearbeiter:
Andreas Aicher M. Sc.
Projektpartner:
TIA - Technologien zur Industrie-Abwasser-Behandlung GmbH
Assozierter Projektpartner:
HAMBURG WASSER – Hamburger Stadtentwässerung AÖR
Hintergrund und Problemstellung
Der demografischen Wandel, die Verdichtung der Städte, die notwendigen Verschärfungen der Einleitgrenzwerte und nicht zuletzt die Ursachen und Folgen des Klimawandels stellen die Abwasserwirtschaft vor große Herausforderungen. Die Entsorger antworten auf diese Aufgaben vermehrt mit dezentrale Abwasserreinigungsanlagen (ARA), um flexibel mit den Veränderungen in dem Stadtgefüge umgehen zu können. Gleichzeitig müssen diese ARAs auch für die gehobenen Ansprüche des Gewässerschutzes und natürlich der Abwasserverordnung genügen. Energieeffizienz und wenig Einsatz von Betriebsmitteln ist nicht nur ein Eigenzielinteresse der Betreiber, sondern steht auch im Einklang mit den umweltpolitischen Zielen Deutschlands.
Zielsetzung und Vorgehensweise
Das Projekt knüpft an den in der Schweiz entwickelten Ansatz an, einen Membranbioreaktor (MBR) nicht in der ursprünglich angedachten Betriebsweise zu fahren, sondern als biologisch aktiviertes Membranmodul, das ohne Reinigung und Rückspülung auskommt. Der in dem konventionellen Verfahren unerwünschte Biofilm auf der Membran, soll hierbei die Hauptaufgabe der Reinigung übernehmen. Der verminderte Flux wird durch die entsprechende Membranfläche kompensiert. Dies verspricht eine erhebliche Einsparung von Energie, eine stabilere Reinigung und eine robustere biologische Community. Dazu werden noch Applikationen von Zeolithen auf und an den Membranen getestet, die punktuelle Ammoniumspitzen in dem Abwasser zurückhalten können.