Positionierung und Navigation für intelligente Transportsysteme – Konferenz POSNAV 2018
Wissenschaftler/innen der Bauhaus-Universität präsentieren Beiträge zum hochautomatisierten Fahren auf interdisziplinärer Konferenz zu "Positionierung und Navigation für intelligente Transportsysteme"(POSNAV).
Mit dem Ziel den Verkehr durch die Vernetzung von Infrastruktur und Fahrzeugen effizienter, sicherer und umweltfreundlicher zu gestalten, arbeiten Wissenschaft und Industrie im Verbund mit der öffentlichen Hand intensiv an der Weiterentwicklung Intelligenter Verkehrssysteme (IVS). Dabei erfährt insbesondere das hoch-automatisierte Fahren aktuell signifikante Fortschritte und eine breite Aufmerksamkeit. In diesem Zusammenhang stellt die hochpräzise Ortung und Navigation eine besondere Schlüsseltechnologie dar und entsprechend hat sich die interdisziplinäre Konferenz „Positionierung und Navigation für intelligente Transportsystem“ (POSNAV) als wichtige Plattform für den Austausch zwischen Forschung und Anwendung etabliert. Auch in diesem Jahr haben sich Wissenschaftler/innen der Bauhaus-Universität Weimar mit Beiträgen in den Themenbereichen „digitale Straße“ und „LKW-Platooning“ umfassend an den Fachvorträgen in Berlin am 15. und 16. November beteiligt.
Auf Autobahnen wird das sogenannte „LKW-Platooing“, also das vernetzte Fahren von mehreren Lastkraftwagen durch eine elektronische Deichsel zur Steigerung der Verkehrssicherheit und Senkung des Kraftstoffverbrauchs, bereits in ersten Pilotversuchen real getestet. Ob dieser Ansatz auch innerhalb städtischer Strukturen Vorteile mit sich bringt, untersuchen die Mitarbeiter der Professur Verkehrssystemplanung M. Sc. Marco Fedior und M. Sc. Wido Hamel. Mit ihrem Beitrag „Evaluationsframework zur Ermittlung der Potentiale von Platooning auf die Reduzierung von Luftschadstoff-Emissionen in Straßenräumen“ stellten sie ihre Strategie zur Untersuchung dieser komplexen Fragestellung mittels Kopplung von mikroskopischer Verkehrssimulation, Luftschadstoffemissionsmodellen und Ausbreitungsmodellen für Schadstoffimmissionen vor.
Von der lehrstuhlübergreifenden Forschergruppe „Die digitale Straße“ nahmen M. Sc. Mahsa Mirboland (Professur Informatik im Bauwesen) und Dipl.-Ing. Raimo Harder (Professur Verkehrssystemplanung) an der POSNAV 2018 teil. Erklärtes Ziel dieser Forschergruppe, welcher außerdem die Professur Stahl- und Hybridbau angehört, ist es, eine kosten- und energieeffiziente Konfiguration von Sensornetzwerken im Bereich von Straßen und Brücken zur Unterstützung des hoch-automatisierten Fahrens und der Optimierung von Maßnahmen zur Infrastrukturinstandhaltung zu entwickeln. Sie erläuterten dem Fachpublikum in ihren Konferenzbeiträgen die von ihnen untersuchten „Anforderungen von Sensornetzwerken als Teil der Daten-Kommunikation der digitalen Straße für das automatisierte Fahren und für den Einsatz in Verkehrsmanagementzentralen“ (R. Harder) und ihre Ideen sowie den Arbeitsstand in der „Semantischen Modellierung von Intelligenten Verkehrssystemen“ (M. Mirboland).
Als Leiter der Professur Verkehrssystemplanung und Stellvertretender Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Ortung und Navigation (DGON e.V.), welche Ausrichter der POSNAV ist, unterstrich Prof. Dr.-Ing. Uwe Plank-Wiedenbeck die Bedeutung dieser interdisziplinären Konferenz für den fachlichen Austausch und zog hinsichtlich der Fülle und des Spektrums der Beiträge auf der POSNAV 2018 eine überaus positive Bilanz. Auch die auf Einladung der DGON mitgereisten Studierenden des Umweltingenieurwesens Anna Aue, Hannes Mechler und Maximilian Wunsch konnten wertvolle Erfahrungen im Ablauf wissenschaftlicher Konferenzen sowie inhaltlich interessante Gespräche sammeln.
Die nächste POSNAV-Konferenz wird im Rahmen der European Navigation Conference vom 11. bis 14. Mai 2020 in Dresden stattfinden.
Autor: Maximilian Wunsch