Vorträge bei internationaler Konferenz zur Verkehrssicherheit in Vilnius
Am 05. und 06. Dezember 2018 fand in Vilnius (Litauen) die internationale Konferenz „Vision Zero for Sustainable Road Safety in Baltic Sea Region“ statt. An der mit hochrangigen Experten und Politikern besetzten Konferenz nahmen auch die beiden Mitarbeiter der Professur Verkehrssystemplanung, Herr Dipl.-Ing. Julius Uhlmann und M. Sc. Herr Johannes Vogel teil und präsentierten Erkenntnisse aus der Verkehrssicherheitsarbeit.
Die Konferenz wurde von der Lithuanian-Swedish Academy und der Technischen Universität Vilnius (VGTU) organisiert. Ziel war es, die Vision Zero (keine Verkehrstoten und Schwerverletzten mehr im Straßenverkehr) aus internationaler und interdisziplinärer Sicht zu beleuchten und zu diskutieren. Die Konferenz diente dabei als Plattform für einen intensiven fachlichen Austausch zwischen Politikern, Behörden, Wissenschaftlern und Unternehmen aus der Wirtschaft.
In den einleitenden Vorträgen wurde zunächst insbesondere auf den aktuellen Stand der Technik in Schweden, Norwegen und Litauen sowie das Autonome Fahren als Beitrag zur Verkehrssicherheit eingegangen. Anschließend wurde die Vision Zero in parallelen Sessions aus verschiedenen Perspektiven (Strategie und Umsetzung, Technologie und Innovation, Faktor Mensch, Stadtplanung und nichtmotorisierte Verkehrsteilnehmer) beleuchtet und diskutiert.
M. Sc. Johannes Vogel präsentierte im Rahmen einer Session die in Deutschland angewendete Sicherheitsanalyse von Straßennetzen als Instrument der Verkehrssicherheitsarbeit. Dabei verglich und diskutierte er insbesondere die verschiedenen Möglichkeiten, wie das vorhandene Straßennetz in sinnvolle Abschnitte gegliedert werden kann, um für diese dann die Verkehrssicherheit anhand des sogenannten Sicherheitspotenzials zu berechnen. Er betonte, dass die Wahl der Abschnittsbildung großen Einfluss auf die Ergebnisse der Sicherheitsanalyse hat und hob die einzelnen Vor- und Nachteile der verschiedenen Ansätze hervor. Ebenso warf er einen Blick nach Norwegen und in die USA und die dortige Vorgehensweise bei der Abschnittsbildung für die Sicherheitsanalyse von Straßennetzen.
Dipl.-Ing. Julius Uhlmann erläuterte im Rahmen einer Posterpräsentation die deutsche Strategie bei der Ausbildung von Sicherheitsauditoren für Straßen. Besonderheiten im Vergleich zu anderen Ländern seien demnach vor allem die Organisation der Ausbildung durch Universitäten und Hochschulen sowie der große Zeitaufwand, den angehende Auditoren aufgrund von Vorträgen, Ortsbesichtigungen und Übungen erbringen müssen. Allerdings, so betonte er, würde dadurch auch eine bestmögliche Ausbildung der Sicherheitsauditoren auf höchstem Niveau gewährleistet werden.
Weitere interessante Themen der Konferenz waren u. a. eine systematische Recherche von Argumenten gegen die Vision Zero, die Fahrschulausbildung von Kindern und Kraftfahrern sowie die sogenannten ActiBumps, welche in Schweden als harte Maßnahme zur Geschwindigkeitsreduzierung eingesetzt werden.
Die eingereichten Paper für die Konferenz werden in einem Tagungsband des Springer-Verlags veröffentlicht.