Vortrag beim VSVI-Seminar „Förderung des Radverkehrs in Thüringen“
Am 21. Februar 2019 fand in Erfurt das VSVI-Seminar „Förderung des Radverkehrs in Thüringen“ statt. Neben weiteren Referenten hielt auch der Mitarbeiter der Professur Verkehrssystemplanung, Herr Johannes Vogel, einen Vortrag zur Radverkehrsführung an Ortseinfahrtbereichen. Organisiert und moderiert wurde die Veranstaltung von Herrn Raimo Harder, Mitarbeiter der Professur Verkehrssystemplanung, und Frau Anne Bellmann, Verkehrsplanerin der Stadt Weimar.
Der VSVI Thüringen (Vereinigung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure) ist ein eingetragener Verein, der sich die fachliche, technische und wissenschaftliche Weiterbildung der Straßenbau- und Verkehrsingenieure in Thüringen zum Ziel gesetzt hat. In diesem Rahmen bietet der VSVI regelmäßig Seminare und Exkursionen an. Am 21. Februar 2019 fand mit Unterstützung des Thüringer Ministeriums für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) das Seminar „Förderung des Radverkehrs in Thüringen“ statt, welches von Herrn Raimo Harder, Mitarbeiter der Professur Verkehrssystemplanung und Präsidiumsmitglied des VSVI Thüringen, organisiert und moderiert wurde. Als zweite Moderatorin stand Herrn Harder Frau Anne Bellmann zur Seite, ebenfalls ehemalige Mitarbeiterin der Professur Verkehrssystemplanung und aktuell zuständige Verkehrsplanerin der Stadt Weimar.
Im ersten Vortrag des Seminars informierte Frau Antje Hahn vom Thüringer Landesamt für Bau und Verkehr (TLBV) über aktuelle Initiativen der Thüringer Straßenbauverwaltung für Verbesserungen des Radverkehrs innerorts. Dabei stellte sie insbesondere den Handlungsleitfaden für Ortsdurchfahrten vor.
Anschließend referierte Herr Johannes Vogel, ebenfalls Mitarbeiter der Professur Verkehrssystemplanung, über die verkehrssichere Führung des Radverkehrs an Ortseinfahrten. Er betonte insbesondere die Pflicht zur Anordnung sicherer Querungsmöglichkeiten am Anfang bzw. Ende von Zweirichtungsradwegen gemäß der Verwaltungsvorschrift zur Straßenverkehrsordnung (VwV-StVO). Zudem zeigte er auf, dass auch mit verhältnismäßig geringem planerischem und finanziellem Aufwand Verbesserungen der Radverkehrsführung an Ortseinfahrten erreicht werden können. Neben Musterlösungen und Beispielen gab er den anwesenden Ingenieuren auch hilfreiche Literaturempfehlungen zu Beispielsammlungen.
Nach diesem ersten Themenblock, der sich vor allem auf Ortsdurchfahrten konzentrierte, informierte Herr Marcel Schreiber von der Unfallforschung der Versicherer (UDV) über aktuelle Forschungsergebnisse zur Radverkehrssicherheit. Hierbei ging er auf die Benutzungspflicht von Radwegen, markierte Führungen des Radverkehrs (Schutzstreifen, Radfahrstreifen) sowie Fahrradstraßen und Radverkehr entgegen der Fahrtrichtung von Einbahnstraßen ein.
In einem letzten Vortrag referierte Frau Professor Christine Große von der Fachhochschule Erfurt über Konflikte und Potenziale bei der Öffnung von Fußgängerzonen für den Radverkehr. Die Ergebnisse des Forschungsprojekts, welches an der FH Erfurt durchgeführt wurde, zeigten vor allem, dass die Befürchtungen, die i. d. R. mit einer solchen Maßnahme einhergehen, unbegründet sind. Weder die nach der Öffnung der Fußgängerzonen erfolgte Verkehrsbeobachtung noch eine anschließende Befragung konnte größere Nachteile nachweisen. Vielmehr fühlten sich viele Fußgänger nach der Maßnahme sogar sicherer in der Fußgängerzone.
Das nächste VSVI-Seminar mit Verkehrsbezug wird voraussichtlich im Herbst 2019 zum Thema „Barrierefreie Verkehrsanlagen“ stattfinden.