Holz, Holzschutz und Bauwerksinstandsetzung

Holz zählt zu den ältesten Baustoffen des Menschen. Bereits prähistorische Funde weisen die auch heute noch verwendeten Zapfen- oder Zangenkonstruktionen auf, die sich als vom Holzbau entlehnte Verbindungstechniken auch an Megalithbauten nachweisen lassen. Zu besonderer Blüte gelangte der Baustoff aufgrund seiner ursprünglich hohen Verfügbarkeit und seiner sehr guten Verarbeitungseigenschaften.
Holzbauten waren über Jahrhunderte Standard. Die aus dem „Holzzeitalter“ stammenden und heute bestaunten mittelalterlichen Fachwerkhäuser repräsentieren jedoch nur die wenigen Bauten, bei denen das Holzmaterial auf die Exposition abgestimmt und damit bei guter Wartung und Pflege eine lange Lebensdauer möglich war, denn mit der Verwendung von Holz mussten immer grundlegende bauliche Holzschutzprinzipien zur nachhaltigen Bauweise eingehalten werden. Das gilt heute mit den gestiegenen energetischen Anforderungen umso mehr.

Die turnusmäßige Prüfung bestehender Holzbauten bzw. Ingenieurholzkonstruktionen gehört zu den wichtigsten Aufgaben in den kommenden Jahren, um bestehende Holzbauwerke aus denkmalpflegerischer aber auch ökonomischer Sicht zu erhalten.
Unsere technischen Untersuchungen sind besonders darauf ausgelegt, das Holzmaterial zu prüfen, nicht sichtbare Schäden, wie Innenfäule, zu detektieren oder auffällige Stellen zu verifizieren.
Der Schlüssel zur Schadensermittlung liegt dabei in der Kombination physikalisch voneinander unabhängiger Methoden, um eine hohe Aussagequalität zu erreichen und mögliche verfahrens- oder gerätetechnische Fehler zu reduzieren oder ganz auszublenden.
Das Ergebnis derartiger Untersuchungen ist die Bewertung des Materials und der Konstruktion, auf deren Basis die Trag- und Gebrauchstauglichkeit sichergestellt wird. Die Ermittlung von Materialreserven bei genauer Erfassung des realen statischen Systems ist das verantwortungsvolle Ziel unserer ingenieurtechnischen Tragwerksuntersuchungen.

Themenschwerpunkte in Lehre und Forschung

  • Materialspezifische und statisch-konstruktive Analyse, Bewertung und Instandsetzung von Bauwerken, Tragwerksteilen sowie Bauteilen des historischen und neueren Bauwerksbestandes, beispielsweise
    • Holzartenbestimmung und Analytik verbauter Materialien
    • Einschätzung der Resttragfähigkeit von alten und geschädigten Konstruktionshölzern und Bauteilen
    • Untersuchung von Holzkonstruktionen unter Einsatz von zerstörungsfreien und -armen Prüfverfahren (z. B. Bohrwiderstand)
  • Forschung im Bereich neuer Verbindungstechnologien und Verbindungsmittel für den Holzbau und die Ertüchtigung bestehender Tragwerke, einschl. experimenteller Untersuchung spezieller und innovativer Verbindungs- und Verankerungsmittel
  • Betreuung von Projekt- und Bachelor- und Masterarbeiten mit den Schwerpunkten
    • Sanierung und Bauen im Bestand
    • Bauzustands-, Bauwerks- und Tragwerksanalyse
    • Bauteile und Konstruktionen für den modernen Holz(haus)bau

Mitgliedschaften

  • WTA-Deutschland (Wissenschaftlich-Technische Arbeitsgemeinschaft für Bauwerkserhaltung und Denkmalpflege e. V.) 
  • Sächsischer Holzschutzverband e.V.
  • Ingenieurkammer Thüringen