Ein wesentlicher Faktor bei den Vorarbeiten bzw. der vorbereitenden Datenerfassung für eine Bausanierung ist die optische Begutachtung der Materialien. Diese erfolgt sowohl im Hinblick auf den aktuellen Zustand im Gesamtbild als auch im Detail in evtl. vorhanden Schadbereichen. Dabei wird in der Regel von der makroskopischen über die mesoskopische bis hin zur mikroskopischen Ebene vorgegangen. Für diesen Bereich der lichtmikroskopischen Untersuchung an frischen Bruchflächen steht ein digitales 3D-Mikroskop zur Verfügung, mit dem diese Bruchflächen sowie die vorgefunden Schadenssituationen mit hoher Tiefenschärfe dokumentiert werden können.
Am Beispiel einer Porenfüllung eines nadeligen Ettringitaggregates ist dies gut zu erkennen:
Dazu wird der eingestellte, abzubildende Bereich in Z-Richtung (vertikale Richtung) in definierten Schritten durch die automatische Höhenverstellung durchfahren, und bei jedem Schritt ein Bild eingezogen. Im Anschluß werden diese als Z-Stapel Bild zusammengefügt, und man erhält ein vollkommen tiefenscharfes, reeles Bild. Neben der reinen Fotodukumentation sind diese Aufnahmen auch eine gute Orientierungsgrundlage für eine eventuelle, anschließende Analyse dieser Positionen im REM.
Darüberhinaus stehen durch die Erfassung der 3D Daten weitere wichtige Funktionen zur Verfügung. So können neben den bekannten Flächen und Distanzbestimmungen der 2D Bildverarbeitung hier auch Messungen von Höhenuntreschieden zweier diskreter Punkte einer Probe erfolgen (z.B. um den Lösungsabtrag eines Ätzversuches zu ermitteln). Ebenso lassen sich 3D-Profile aus den Daten rekonstruieren und Volumina von z.B. Poren ermitteln.
Auch die Untersuchung von Dünnschliffen im Durch- und Auflicht ist mit dem Gerät sehr gut möglich. Durch den großen Vergrößerungsbereich der auch geringe Vergrößerungen zulässt, sind Übersichtsaufnahmen von Gefügen der Baustoffe und Gesteine möglich.