Forschungsgegenstand des Kooperationsprojektes an der Fakultät Bauingenieurwesen ist die digitalisierte Gewinnung, Verarbeitung, Analyse und Darstellung von Bauwerksdaten mithilfe von Sensorik. Unterstützt wird das Forschungsvorhaben mit rund 350.000 Euro Fördermitteln aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE) sowie dem Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft (TMWWDG).
Um die Nutzungsdauer von Bestandsbauten zu erhöhen, sind verlässliche Prognosemodelle zur Sicherheit und Tragfähigkeit der Bauwerke entscheidend. Grundlage bildet das sogenannte Bauwerksmonitoring, eine fortlaufende messtechnische Überwachung von Bauwerken mit Hilfe von bauwerksintegrierter Sensorik. Über computergestützte Verfahren wird die Bauwerksüberwachung automatisiert.
Im Fokus der Weimarer Forscher Prof. Dr.-Ing. Kay Smarsly, Prof. Dr.-Ing. Matthias Kraus und Prof. Dr. Guido Morgenthal stehen drei Zukunftsfelder: Intelligente Sensornetze, d.h. drahtlose Sensoren, die die Fähigkeit besitzen, mit anderen Sensorknoten und mit zentralen Computersystemen zu kommunizieren und dabei Messdaten in Echtzeit weitergeben und autonom analysieren. Das zweite Zukunftsfeld ist das mobile bzw. berührungslose Bauwerksmonitoring mit mobilen Endgeräten und unbemannten Fluggeräten sowie, drittens, die adaptiven Tragwerke, d.h. Strukturen, die die Fähigkeit besitzen, sich an Bedingungen anzupassen, die zum Entwurfszeitpunkt unvorhergesehen waren.
Von den bereitgestellten Fördergeldern wird ein »Labor für Bauwerkssensorik und Datenanalyse« installiert und mit der notwendigen Hardware ausgestattet. Darauf aufbauend sollen neue Methoden zur Datenauswertung, Bauwerksmodellierung, Prognose und Entscheidungsunterstützung im Bauwerksmonitoring entwickelt werden.
»Modernes Bauwerksmonitoring gewinnt bei der zuverlässigen Beurteilung von Bestandsbauten zunehmend an Bedeutung«, ist Smarsly überzeugt »Ein Blick auf die Einführung der Industrie 4.0 oder die Erforschung von so genannten Cyber-physikalischen Systemen im Bauwesen macht deutlich, dass das moderne, sensorbasierte Bauwerksmonitoring ein revolutionäres Potential in der Bauwirtschaft hat«, ergänzt er. Zukünftig soll das Labor fakultätsübergreifend genutzt und in umfangreiche Forschungsaktivitäten der Bauhaus-Universität Weimar, insbesondere im Methodenfeld des Digital Engineering, integriert werden.
Weitere Informationen finden Sie auf der Website der Professur Informatik im Bauwesen.
Für Rückfragen steht Ihnen Prof. Smarsly gern zur Verfügung:
Prof. Dr.-Ing. Kay Smarsly
Bauhaus-Universität Weimar
Professur Informatik im Bauwesen
Tel.: +49 (0) 3643 / 58 42 14
E-Mail: kay.smarsly[at]uni-weimar.de
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