Seit Januar 2023 leitet Vertr.-Prof. Dr.-Ing. Patrick Staubach den Lehrstuhl für Geotechnik an der Fakultät Bauingenieurwesen der Bauhaus-Universität Weimar. Der promovierte Bauingenieur war zuvor als Post-Doc an der gleichnamigen Professur in Weimar sowie am Lehrstuhl für Bodenmechanik, Grundbau und Umweltgeotechnik an der Ruhr-Universität Bochum (RUB) tätig. Welchen Fokus er in Forschung und Lehre setzt, beantwortet Vertr.-Prof. Staubach im Interview.
Herr Staubach, warum haben Sie sich entschieden, die Vertretungsprofessur an der Bauhaus-Universität Weimar anzutreten?
Durch meine langjährige Tätigkeit an der Bauhaus-Universität Weimar fühle ich mich der Universität, und insbesondere der Professur Geotechnik, sehr verbunden. Mein Hauptanliegen ist die Sicherstellung des Lehr- und Forschungsbetriebs am Lehrstuhl in der Übergangsphase bis zur regulären Neubesetzung der Professur.
Worauf freuen Sie sich besonders?
In den vergangenen Semestern wurden viele Kurse der Professur Geotechnik nur online angeboten. Durch die Vertretungsprofessur können diese Kurse nun wieder in Präsenz stattfinden, was mich sehr freut.
Neben diesen positiven Aspekten freue ich mich besonders darauf, spannende Projekte mit Partner*innen aus Industrie und Forschung zu bearbeiten und die Professur Geotechnik sowie das Institut für Konstruktiven Ingenieurbau mit den damit verbundenen Publikationen national und international gut zu repräsentieren.
Was sind Ihre Forschungsschwerpunkte?
Die Professur Geotechnik beschäftigt sich in der Forschung schwerpunktmäßig mit Gründungen von Offshore-Windenergieanlagen (OWEA). Im Rahmen der Energiewende kommen den OWEA enorme Bedeutung zu, wobei die Gründung einen großen Anteil der Kosten der Anlage ausmacht. Durch an der Professur entwickelte numerische Verfahren sind wir in der Lage, die Gründungen sowohl ökonomischer zu bemessen als auch einen Beitrag zur Entwicklung neuartiger, umweltfreundlicherer Installationsmethoden zu leisten. Letzteres gelingt durch die Untersuchung alternativer Gründungsformen, wie den sogenannten Suction-Caisson Gründungen, bei denen Meereslebewesen nicht durch die enorme Schallausbreitung bei der Herstellung der Gründung beeinträchtigt werden. Daneben entwickeln wir in Kooperation mit Industriepartnern neue Bemessungsmethoden für Verfahren der Baugrundverbesserung, welche dazu verwendet werden, Standorte mit ungünstigen Baugrundverhältnissen nutzbar zu machen.
Und was macht für Sie gute Lehre aus?
Gute Lehre bestärkt das Interesse an der Thematik. Die Aneignung von Wissen gelingt dann wie von selbst. Umgesetzt werden kann das vor allem durch abwechslungsreiche Vorlesungen bzw. Seminare, Labor- bzw. Computerübungen und Exkursionen. Abgerundet wird das durch die Möglichkeit, über Abschlussarbeiten unmittelbar an aktueller Forschung beteiligt zu sein.
Insbesondere in den Masterstudiengängen fließen die Ergebnisse unserer Forschung mit ein. In den Kursen mit Fokus auf Gründungsvarianten wird die wichtige Rolle der Geotechnik hinsichtlich Nachhaltigkeit im Bauwesen thematisiert. Dafür werden schwerpunktmäßig solche Verfahren behandelt, die auch unter den gestiegenen Anforderungen zukunftsfähig sind. Beispielhaft zu nennen sind hier Verfahren der Baugrundverbesserung, die Verwendung von Geotextilien und der gezielte Einsatz von Begrünung zur Stabilisierung von Böden.
Aus Ihrer Perspektive: Welchen Herausforderungen muss sich das Bauingenieurwesen aktuell und in naher Zukunft stellen?
Eine zentrale Herausforderung stellt die Frage der Nachhaltigkeit im Bauwesen dar. Dabei nimmt die Geotechnik eine maßgebende Rolle ein, da die Herstellung der Gründungen oftmals enorme Mengen an CO₂ freisetzt. Verfahren der Baugrundverbesserung, bei denen kein Beton oder Stahl benötigt wird und die daher deutlich nachhaltiger sind, werden in Zukunft immer wichtiger werden.
Kontakt
Vertr.-Prof. Dr.-Ing. Patrick Staubach
Bauhaus-Universität Weimar
Fakultät Bauingenieurwesen
Professur Geotechnik
Coudraystraße 11c, Zi. 209
Telefon: +49 (0) 3643 / 58 45 54
E-mail: patrick.staubach[at]uni-weimar.de
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