Darin erzählt Bavčar über sein Verhältnis zum Bild und zur bildenden Kunst und insbesondere zur Bauhaus-Schule. Bavčar hat den slowenischen Bauhaus-Schüler Avgust Cernigoj gekannt, der ihm »eine visuelle Vorstellung von Gropius, Klee und Kandinsky« gegeben hat. Bavčar kannte Paul Klee vor allem durch sein Bild »Angelus Novus« in der Beschreibung von Walter Benjamin. Dank Cernigoj hat er eine konkretere Vorstellung dieses Künstlers und der übrigen Bauhaus-Meister bekommen.

Bavčars fotografische Kunst ist keine Fotografie im herkömmlichen Sinne, es ist konzeptuelle Kunst. Bavčar sagt von sich »Ich bin kein Fotograf, sondern ein fotografierendes Wesen« (»un être photographiant«).

Evgen Bavčar, geb. 1946 in Slowenien, blind seit 1958, lebt seit 1972 in Paris. Er ist Dr. der Sorbonne und Dr. h.c. von zwei weiteren Universitäten (Mexiko und Nova Gorica). Er war jahrelang wissenschaftlicher Mitarbeiter des französischen CNRS. Er ist Mitglied des Instituts für kritische Studien in Mexiko, wo er das Labor des Unsichtbaren leitet.
Sein bekanntestes Werk ist »Le voyeur absolu« (Paris, éd. du Seuil 1992, dt. »Das absolute Sehen«, Suhrkamp 1994), außerdem »Die Säge« (Galrev 2006).

Evgen Bavčar über »Die Konzeptfotografie und die Frage des Bildes«

Zeit:
Donnerstag, 10. Januar 2019, 18 Uhr

Ort:
Fakultät Kunst und Gestaltung
Van-de-Velde-Werkstatt, Raum 116
Geschwister-Scholl-Straße 7
99423 Weimar

Der Vortrag findet im Rahmen einer Kooperation mit dem Institut Francais en Thuringe statt.

Die Ausstellung »Hommage an das ›Staatl. Bauhaus in Weimar‹ und an dessen slowenischen Schüler Avgust Černigoj« ist vom 12. Januar bis 25. Februar 2019 im Schloss Ettersburg zu sehen.

Hinweise zur Abbildung:
Die Abbildung ist unter der Creative Commons Attribution-Share Alike 4.0 International license veröffentlicht worden. Urheberin des Fotos ist die Wikmedia-Userin »Roseugene«.