Werbung braucht starke Männer. Zumindest in der Fernsehserie Mad Man, die in einer Werbeagentur im New York der beginnenden 60er Jahre spielt und völlig ungeniert das zeitgenössische Geschlechterbild ausstellt. Und auch im Baumarkt, wo Männer noch Männer sein dürfen, wo Werkzeuge aus Stahl sind und Projekte mit Muskelkraft erledigt werden. Aber stimmt das auch im Supermarkt zwischen Biogemüse, Hafermilch und Müsliflocken?
Werbeanzeigen und -filme sind in erster Linie funktionale Texte. Sie sollen Verbraucher über die Fülle an Produkten und Dienstleistungen informieren, die der Markt zur Verfügung stellt und sie sollen zum Kauf derselben anregen. Die Art und Weise, wie Werbung das tut, ist oftmals als direkte Repräsentation gegenwärtiger Situation, Politik und Moden zu verstehen und manchmal auch als Kampf um eine Deutungshoheit über Rollenmuster und Räume. Der Vortrag befasst sich neben den fiktionalen Mad Men mit Werbespots der Baumarktkette Hornbach und der Kollaboration des Lebensmittelhändlers Edeka mit dem Konzeptkünstler Friedrich Liechtenstein. Diese Beispiele sind einerseits – gemäß dem werberischen Aktualitätsimperativ – allesamt Visualisierungen post-patriarchaler Strukturen, anderseits sowohl ironische als auch nostalgische Selbstreflexion von Maskulinität und Konsumkapitalismus.
Über Ruth Knepel und Martina Allen:
Ruth Knepel studierte Germanistik, Anglistik und Wirtschaftswissenschaften in Darmstadt und Mainz. Derzeit ist sie wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für England- und Amerikastudien der Goethe Universität Frankfurt und forscht zum Thema Mythen und Ikonen des 11. September 2001. Außerdem ist sie freiberuflich in Werbeagenturen als Texterin und Konzeptionerin tätig. Martina Allen arbeitet am Institut für England- und Amerikastudien der Goethe-Universität Frankfurt am Main. Sie promovierte zum Thema Gattungsexperimente in zeitgenössischer Literatur. Zurzeit arbeitet sie an einer Monographie zu soziopolitischen Aspekten verschiedener Drogen- und Abhängigkeitsdiskurse. Gemeinsam gaben Martina Allen und Ruth Knepel Ende 2017 den Sammelband»Poetik und Poesie der Werbung«heraus.
Zeit:
Donnerstag, 14. November 2019, 18 Uhr
Ort:
Fakultät Kunst und Gestaltung
Geschwister-Scholl-Straße 7, Raum HP05
99423 Weimar
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