Am Donnerstag, 23. Juni 2016, 18 Uhr, begrüßen wir Prof. Dr. Claudia Mareis (Hochschule für Gestaltung und Kunst FHNW) zu einem Vortrag über »Schlüsselkonzepte und Problemzonen einer Wissenskultur des Designs«.
»Schlüsselkonzepte und Problemzonen einer Wissenskultur des Designs«
Sowohl Design als auch Wissen haben als prägnante und zugleich unverbindliche Schlüsselkonzepte die Aufmerksamkeitsökonomie in post- und spätmodernen Gesellschaften merklich mitgestaltet. Der vielzitierten Beliebigkeit des Designbegriffs steht gegenwärtig die Diagnose einer ökonomisierten und ästhetisierten Wissensproduktion gegenüber, die sich weniger an Inhalten, sondern vielmehr an Märkten, Zielgruppen und der medialen Inszenierung von Wissen orientiert. Unter dem programmatischen Stichwort des ›design turn‹ ist der Designbegriff mittlerweile auch in den Geistes- und Naturwissenschaften angekommen und soll dort die Erforschung von wissenschaftlichen Erzeugungs- und Fertigungsverfahren aus einer Entwurfs- und Gestaltungsperspektive anleiten. Der Vortrag geht der Frage nach, auf welche Weise Design in einer historischen und praxeologischen Sicht sich als eigenständige Wissenskultur beschreiben lässt, aber auch welche Probleme und Kritikpunkte mit einer solchen Projektierung verhaftet sind.
Über Claudia Mareis
Nach einer Erstausbildung zur Grafikdesignerin studierte sie Kunst-, Design- und Medientheorien an der Zürcher Hochschule der Künste sowie Kulturwissenschaften an der Humboldt Universität zu Berlin. Die Promotion zum Dr. phil. erfolgte 2010 an der Kunstuniversität Linz mit einer diskurshistorischen Arbeit zu »Design als Wissenskultur. Interferenzen zwischen Design- und Wissensdiskursen seit 1960«.
Forschungs- und/oder Lehraufenthalte führten sie u.a. an die Hochschule der Künste Bern, das Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte und die Humboldt-Universität in Berlin, ans MIT in Cambridge/MA und die Kunstakademie Vilnius. Seit 2013 ist sie ordentliche Professorin für Designtheorie und -forschung an der Hochschule für Gestaltung und Kunst Basel. Sie leitet dort das Institut Experimentelle Design- und Medienkulturen und das zugehörige Critical Media Lab. Zugleich ist sie assoziiertes Mitglied am NFS Bildkritik eikones der Universität Basel und am Exzellenzclusters Bild Wissen Gestaltung der Humboldt-Universität zu Berlin.
Seit 2008 ist sie im Vorstand der Deutschen Gesellschaft für Designtheorie und -forschung DGTF, seit 2015 Vize-Präsidentin des Swiss Design Network. Seit 2011 berät sie den Schweizerischen Nationalfonds als externes Mitglied der Forschungsfachkommission für Kunstwissenschaft, Kunst, Design und Architektur.
Derzeit arbeitet sie an einer Monographie über die Geschichte und Praxis von Kreativitätstechniken im 20. Jahrhundert. Weitere Forschungsschwerpunkte sind Geschichte und Praxis der Designtheorie und -methodologie im 20. Jahrhundert sowie experimentelle Design- und Medienkulturen.
Zuletzt erschienen sind von ihr:
Mareis, Claudia: Theorien des Designs zur Einführung. Hamburg 2014.
Mareis, Claudia: Design als Wissenskultur. Interferenzen zwischen Design- und Wissensdiskursen seit 1960. Bielefeld 2011.
Mareis, Claudia; Held, Matthias: Joost, Gesche (Hg.): Wer gestaltet die Gestaltung? Praxis, Theorie und Geschichte des partizipatorischen Designs. Bielefeld: Transcript 2013.
Mareis, Claudia; Windgätter, Christof (Hg.): Long Lost Friends. Wechselbeziehungen zwischen Design-, Medien- und Wissenschaftsforschung. Zürich/Berlin: Diaphanes 2013.
Dombois, Florian; Bauer, Ute Meta; Mareis, Claudia; Schwab, Michael (Hg.): Intellectual Birdhouse: Artistic Practice as Research. London: Walther König 2011.
Mareis, Claudia; Joost, Gesche; Kimpel, Kora (Hg.): Entwerfen. Wissen. Produzieren. Designforschung im Anwendungskontext. Bielefeld: Transcript 2010.
Zeit:
Donnerstag, 23. Juni 2016, 18 Uhr
Ort:
Fakultät Kunst und Gestaltung
Van-de-Velde-Werkstatt, Raum 116
Geschwister-Scholl-Straße 7
99423 Weimar
Vortrag im Rahmen des Studiengangs PhD Kunst und Design/Freie Kunst/Medienkunst
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