Am Mittwoch, 5. November 2014, spricht Prof. Dr. Thomas Becker im Rahmen der Ph.D.-Lehrwoche zum Thema »Die totale Distinktion und ihre Folgen: Autorschaft ohne Werk«.
Seit Beginn der Moderne wird gerade die Negation der Autorschaft als Strategie einer Distinktion genommen, die sich von klassischer Vorstellung der Autorschaft verabschiedet. Bekannt auch als das Verdikt vom Tod des Autors, das zwar in den 1960er Jahren theoretisch formuliert, aber in den künstlerischen Praktiken älter ist (Mitte 19. Jahrhundert, Baudelaire).
Der Versuch, die Distinktion des Geniekünstlers zu verabschieden, um sich um so besser zu distinguieren, kann als Strategie verstanden werden, die Distinktion dadurch zu überbieten, dass man sie verneint: Die Verneinung aller Distinktionen (Beispiel: Mann ohne Eigenschaften bei Musil) als Versuch einer totalen, nicht mehr überbietbaren Distinktion im Zeitalter der allgemein gewordenen individualisierten Subjekttechnologien.
Aber dagegen stehen Aussagen von Duchamp bis Foucault, die von einer werklosen Autorschaft reden und damit neue Wege zeigen, die darüber hinausgehen. Kann es eine solche Autorschaft überhaupt geben? Was kann an die Stelle des Werks treten? Wie ist dieser Bruch in den 1960er und 1970er Jahren gegenüber der klassischen Moderne heute zu verstehen?
Über Prof. Dr. Thomas Becker:
Studium der Kunstgeschichte und Philosophie an der Freien Universität Berlin
Maitre de Langues an der Ecole Normale Supérieure Fontenay-aux-Roses (Paris) 1991 - 1993
Promotion in Philosophie an der FU Berlin 1994
Fellow des DAAD an der Ecole des Hautes Etudes en Sciences Sociales 1996/97
Habilitationsstipendiat der DFG 2000 - 2002 am kulturwissenschaftlichen Institut der Humboldt-Universität zu Berlin.
Habilitation in Kulturwissenschaft an der Philosophischen Fakultät III der Humboldt-Universität zu Berlin 2003
Mitarbeiter im Sonderforschungsbereich Ästhetische Erfahrung im Zeichen der Entgrenzung der Künste an der FU 2007-2010 im Projekt 'Zur intermedialen Grenzüberschreitung zwischen hoher und niederer Literatur' mit dem eigenen Projekt zu Comics
seit 2012 Vertretungsprofessur an der HBK Braunsschweig.
Veröffentlichungen (Auswahl):
Die Lust am Unseriösen, Zur politischen Unschärfe ästhetischer Erfahrung, Fundus 2011.
Ästhetische Erfahrung der Intermedialität. Zum Transfer zwischen Avantgarde und ‚illegitimer’ Kunst im Zeitalter der Massenkommunikation und des Internet, transcript-Verlag 2011.
Wer hat Angst vor der Neunten Kunst, in Triedere (1), 2012.
DJs und der Mythos vom autorlosen Sampling. Eine Feldstudie zu DJs in Berlin, erscheint demnächst im Laaber Verlag: in Frederic Döhl (Hg.): Musik aus zweiter Hand.
Zeit:
Mittwoch, 5. November 2014
19 Uhr
Ort:
Fakultät Gestaltung
Van-de-Velde-Werkstatt, Raum 116
Geschwister-Scholl-Straße 7
99423 Weimar
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