Unter dem Titel »Something Secret about the Universe (I always wanted to tell you)« präsentiert die Galerie Guido W. Baudach anlässlich des Gallery Weekends Berlin 2023 ihre achte Einzelausstellung mit Björn Dahlem. Vom 28. April bis 10. Juni 2023 zeigt der in Potsdam lebenden Künstler und Professor für »Skulptur, Objekt, Installation« eine raumbezogene Installation in situ, in die verschiedene neue Skulpturen eingebettet sind.
Seit den späten 1990er Jahren erforscht Björn Dahlem in seinen Arbeiten den Zusammenhang von ästhetischer Bildwelt und wissenschaftlichen Weltbildern. Seine Installationen, Skulpturen und Objekte bestehen dabei vorwiegend aus einfachen Materialien, die Dahlem unter gezielter Einarbeitung ausgewählter objets trouvés in präzise durchkomponierte und sichtlich handgefertigte Formgebungen verwandelt. Die strukturelle Vielschichtigkeit der Arbeiten entspricht der Komplexität der kosmologischen Modelle und astrophysikalischen Theorien, denen Dahlem seine Motive entlehnt. Mit feinsinnigem Humor verknüpft der Künstler die Erkenntnisse der Naturwissenschaft mit Aspekten der Kulturgeschichte und der Ästhetik des Alltags und hinterfragt gleichzeitig die suggestive Kraft des wissenschaftlichen Konstrukts von Welt, dessen prinzipielle Relativität er in der Fragilität seiner Skulpturen ihr materielles Äquivalent finden lässt.
Kaum etwas hat den menschlichen Erkenntnisdrang seit jeher mehr herausgefordert und unsere Fantasie stärker angeregt als die Sterne am Himmel. Der Kosmos ist uns Gegenstand empirischer Beobachtung und gedankliche Projektionsfläche in einem. Dementsprechend sagt unser Wissen, unsere Vorstellung vom Universum nicht allein etwas über dieses selber aus, sondern auch über uns Menschen.
Es ist diese Schnittstelle, an der sich die plastische Poesie von Björn Dahlem bewegt und von der sie handelt. Und wenngleich der Titel der aktuellen Ausstellung mit dem Versprechen spielt, dass diese ein kosmisches Geheimnis lüften werde, so geht es hier doch weniger um die tatsächliche Auflösung eines konkreten Himmelsrätsels. Vielmehr schafft Dahlem einen parcoursartigen Erfahrungsraum, in welchem er verschiedene astronomische Erscheinungen und Theoriemodelle mittels des für ihn und seine Praxis spezifischen bildhauerischen Vokabulars Gestalt werden lässt; seien es Schwarze Löcher, kosmische Wolken oder, wie bei der zentralen Installation innerhalb der Ausstellung, das Erste Licht, welchem Wissenschaftler der gemeinschaftlich verantwortlichen Astronomiebehörden NASA, CSA und ESA mit Hilfe des James-Webb-Teleskops aktuell auf der Spur sind und von dessen Erfassung sie sich näheren Aufschluss über den Urknall und die Entstehung des Universums allgemein erwarten.
Dabei nimmt Dahlem insbesondere das Widersprüchliche, Erratische und Verborgene sowie die Leerstellen und Lücken im Kontext der Weltraumforschung in den Fokus und stellt zugleich immer wieder allegorische Bezüge zu vollkommen anders gearteten, teils durchaus trivialen Momenten unseres Lebens und Erlebens her. Insofern fungieren das Universum und dessen Erforschung hier nicht zuletzt als Stellvertreter, handeln Dahlems skulpturale Bilder doch stets auch von uns, dem Menschen, im Sinne eines erweiterten (Selbst-)Porträts nach Maßgabe all dessen, was wir über unsere extraterrestrische Umgebung, den Kosmos und seine Gesetzmäßigkeiten, wissen, nicht wissen und zu wissen glauben.
Björn Dahlem, geboren 1974 in München, hat an der Kunstakademie Düsseldorf studiert. Seit 2017 ist er Professor für Skulptur, Objekt und Installation an der Bauhaus-Universität Weimar. Seine Arbeiten wurden in zahlreichen Institutionen und Großausstellungen im In- und Ausland gezeigt, u.a. La Triennale di Milano, Mailand (2022), Haus am Waldsee, Berlin (2020), Gyeonggi Museum of Modern Art, Süd-Korea (2018); ArtScience Museum, Singapur (2017); Mori Art Museum, Tokio (2016); Berlinische Galerie, Berlin (2015); Bundeskunsthalle, Bonn (2014); MoCA, Taipeh (2013). Derzeit sind Arbeiten von ihm in der Ausstellung It’s a World Machine. Kepler, Kunst & Kosmische Körper in der ERES-Stiftung in München zu sehen.
Eröffnung:
Freitag, 28. April 2023, 18 bis 21 Uhr
Gallery Weekend Berlin:
28. bis 30. April 2023
Ausstellungsdauer:
28. April bis 10. Juni 2023
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Samstag, 11 bis 18 Uhr
Ausstellungsort:
Galerie Guido W. Baudach
Pohlstraße 67
10785 Berlin
www.guidowbaudach.com
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