An vier Abenden von März bis Juli 2022 präsentiert die Professur »Experimentelles Radio« aktuelle Produktionen von Studierenden und Alumni im Theater Erfurt: das Spektrum reicht von Hörspiel, Feature über immersive Klanginstallationen zu Live-Performances.
Die Veranstaltungsreihe beginnt am Donnerstag, 24. März 2022, mit dem Hörspiel »Die Pforte ist eine Insel« von Mara May, das zusammen mit Tommy Neuwirth in einer performativen Version in den Theaterraum gebracht wird. Der zweite Abend am Donnerstag, 19. Mai 2022, führt in die Kunst der Inszenierung ein und zeigt, wie unterschiedlich Regisseurinnen und Regisseure ein und denselben Text akustisch unterschiedlich interpretieren. Präsentiert werden vier Hörspiele aus dem Manuskriptwettbewerb des Leipziger Hörspielsommers 2021. Darauf folgt ein Abend zu immersiven Klangräumen mit Johann Mittmann, der am Donnerstag, 30. Juni 2022, in queere Märchenwelten entführt. Ein abschließender Themenabend am Donnerstag, 7. Juli 2022, steht unter dem Motto von Geschwisterbeziehungen: Jūratė Braginaitė und Tania Palamkote erzählen von ihren nicht nur einfachen Verhältnissen zu ihren jeweiligen Brüdern. Alle Abende der »HÖR.BOX« schließen mit einem Publikumsgespräch mit den Autorinnen und Autoren ab.
Die Veranstaltungen sind in Präsenz geplant. Änderungen auf Grundlage der pandemischen Situation vorbehalten.
Der Eintritt ist frei. Am Tag der Veranstaltung werden Zählkarten ausgegeben.
Alle Veranstaltungstermine der Reihe »HÖR.BOX«:
»Die Pforte ist eine Insel« von und mit Mara May und Tommy Neuwirth
Donnerstag, 24. März 2022, 20 Uhr
»Reality Check« – Hörspiele aus dem Manuskriptwettbewerb auf dem Hörspielsommer Leipzig
Donnerstag, 19. Mai 2022, 20 Uhr
»Immersive Räume« von und mit Johann Mittmann
Donnerstag, 30. Juni 2022, 20 Uhr
Themenabend »Geschwister« von und mit Jūratė Braginaitė und Tania Palamkote
Donnerstag, 7. Juli 2022, 20 Uhr
Veranstaltungsort:
Theater Erfurt
Studio.Box
Theaterplatz 1
99084 Erfurt
https://www.theater-erfurt.de/Programm/Alle-Stuecke/Hoer-Box.html
Das Stück beschäftigt sich mit dem Phänomen der Pforte: Liveticker Bundesliga, Fernsehen unterm Tisch, abends Käsesalamibrot. Das passiert hinter der Glasscheibe, wenn gerade niemand da ist. Vor der Scheibe passiert etwas anderes. Fünfundsiebzig Mal Guten Morgen, vierundfünfzig Mal Guten Abend und immer wieder Tür öffnen. Schlüssel vergeben, den Lieferwagen begrüßen. Zigarettenpause. Im Hörspiel sucht die Autorin Pförtner*innen und Concierges auf.
Wie verändert Klang einen Text? *romantische Musik* Und klingt der Text schon selbst? Tttt tttkssssst. Gezeigt werden vier Kurzhörstücke, von denen jeweils zwei die gleiche Textgrundlage haben – aber ganz unterschiedlich klingen. Ein Hörabend über das zärtliche, komplizierte und abwechslungsreiche Verhältnis zwischen Text und Klang. Die gezeigten Stücke waren Teil des letzten Manuskriptwettbewerbs, einer Kooperation zwischen dem Experimentellen Radio der Bauhaus-Universität Weimar und dem Leipziger Hörspielsommer.
Beteiligte Regisseurinnen und Regisseure: Josephine Pascale Rudolph & Linda Jiayun Gao-Lenders, Dean Ruddock & Cäcilie Willkommen, Radu Paul Simon Reinhardt, Wanda Dubrau & Nicolas Gerling & Tina Muffler & Simon Zeller.
Im immersiven Hörspiel »Die Schneekönigin« betrittst du einen kleinen Souvenirladen. Dein Blick bleibt fasziniert an den Schneekugeln hängen. Du schüttelst die Kugel neben deinem rechten Ohr, dann schaust du hinein: Der Blick in die Schneekugel verwandelt sich in ein Hörereignis. In diesem tauchen Szenen aus dem Märchen »Die Schneekönigin« von Hans Christian Andersen und der Tanzperformance »Die Schneekönigin*« von systemrhizoma wie auch biografische und theoretische Reflexionen über Identität auf. Mit dynamischen Bewegungen und rauschenden Klängen lädt das Hörstück dazu ein, sich queeren Lebensrealitäten fantasievoll zuzuwenden. Welche Einschlüsse und Ausschlüsse werden erfahrbar? Mit welchen Figuren wird sich identifiziert? Welche Geschichten beeinflussen sich gegenseitig?
In »Liebe Bundesbrüder das ist meine Schwester« von Tania Palamkote macht sich die Autorin auf die Suche nach Antworten über ihren Bruder, der einer Studentenverbindungen beigetreten ist. In »Bruder« begegnet die Autorin Jūratė Braginaitė ihrem Bruder im Gefängnis und in der Entzugsklinik. Zwei Hörstücke, die uns etwas über die Verbindung von Geschwistern erzählen und darüber wie sehr sie unser Leben prägen.
Die »STUDIO.BOX« des Theaters Erfurt ist ein Raum und ein Forum für die Vernetzung von internen und externen Künstlerinnen und Künstlern, Ideen und Konzepten. Sie ist aber auch eine Schnittstelle für klassisches Musiktheater mit experimentellen Projekten.
Die Veranstaltungsreihe »HÖR.BOX« ist eine Kooperation zwischen der STUDIO.BOX des Theater Erfurt und der Professur »Experimentelles Radio« der Fakultät Kunst und Gestaltung der Bauhaus-Universität Weimar. Von März bis Juli 2022 werden vier Abende von und mit Studierenden des Experimentellen Radios gestaltet.
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