Für ihre Masterarbeit »(non-)local lab« ist Beatriz Oria Lombardía im Rahmen der Eröffnung der diesjährigen German Design Graduates Show »Dare to Design« im Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg ausgezeichnet worden. In der Kategorie »Forschung und Transfer« konnte die Absolventin der Bauhaus-Universität Weimar die Jury mit ihrem partizipativen Wissensvermittlungsformat überzeugen, das sich der Problematik und den Potenzialen invasiver Pflanzenarten in Thüringen widmet. Die Auszeichnung ist mit 2.500 Euro Preisgeld dotiert.
Der japanische Staudenknöterich (Fallopia japonica) gilt als eine der problematischsten invasiven Pflanzen in Europa. Dass er auch Vorteile als Nutzpflanze birgt, in seinem Ursprungsgebiet als Wildgemüse verzehrt wird und aus seinen Wurzeln Tee und Heilmittel hergestellt werden, ist den meisten Menschen wohl unbekannt. Diesem Problem hat sich die Produktdesignerin Beatriz Oria Lombardía gewidmet und im Rahmen ihrer Abschlussarbeit an der Fakultät Kunst und Gestaltung das Wissensvermittlungsformat »(non-)local lab« entwickelt, das zum Mitmachen, Verstehen und Reflektieren einlädt.
»Mit meinem Experimentierlabor möchte ich dazu anregen, unsere Beziehungen zu nicht-menschlichen Anderen zu überdenken, über sich verändernde Ökosysteme zu reflektieren und unsere Rolle innerhalb dieser zu hinterfragen«, beschreibt Lombardía ihren Ansatz. Auf Grundlage von Experimenten, Recherche und Feldforschung hat sie eine Reihe von Workshops konzipiert, geplant und durchgeführt und ein modulares Möbelsystem für Veranstaltungen im öffentlichen Raum entwickelt. Einige Elemente sind aus der Pflanze selbst hergestellt oder damit eingefärbt. Die Möbel sind für den Transport leicht auf- und abbaubar und somit flexibel aufzustellen und einzusetzen.
In den Workshops können die Teilnehmenden einen Einblick über invasive Pflanzen und die Kontroversen um das Thema gewinnen. Praktische Aktivitäten, Textilfärben, Papierschöpfen und Mattenweben dienen als multisensorische Impulse, um über zukünftige Ressourcen, Umweltverantwortung, Migration und Globalisierung ins Gespräch zu kommen.
Das Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg (MK&G) präsentiert noch bis zum 8. Oktober 2023 unter dem Titel »German Design Graduates Show: Dare to Design« 47 herausragende Positionen von 23 renommierten deutschen Design- und Kunsthochschulen aus den Bereichen Produkt- und Industriedesign, darunter auch die ausgezeichneten Arbeiten des Nachwuchs-Awards. Initiiert und kuratiert von German Design Graduates des Rats für Formgebung bietet die Präsentation wie keine andere Ausstellung einen Überblick der aktuellen Positionen jungen Designs aus Deutschland. Die jährlich stattfindende Gruppenausstellung ist erstmals im MK&G zu Gast.
Die Abschlussarbeit »(non-)local lab« ist im Studiengang Produktdesign entstanden und wurde von Jan Willmann, Professor für Theorie und Geschichte des Design, Alexandra Toland, Juniorprofessorin für Arts and Research, der damaligen künstlerischen Mitarbeiterin Susann Paduch (Professur Material und Umwelt) und dem wissenschaftlichen Mitarbeiter Michael Braun (Professur Theorie und Geschichte des Design) betreut.
Jury in der Kategorie Forschung und Transfer:
Dr. Andrea Augsten, Strategin und Designforscherin im Innovationslabor der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH / Vorstand Deutsche Gesellschaft für Designtheorie und -forschung
Lynn Harles, Creative Engagement Manager, Museum für Naturkunde Berlin
Stephan Ott, Leiter Institute for Appliance and Research (IfDRA) des Rat für Formgebung
German Design Graduates Show 2023: Dare to Design
1. September bis 8. Oktober 2023
Ausstellungsort:
Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
Steintorplatz
20099 Hamburg
www.mkg-hamburg.de
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Sonntag, 10 bis 18 Uhr
Donnerstag, 10 bis 21 Uhr
Eintrittspreise:
14 Euro / ermäßigt 8 Euro
jeden ersten Donnerstag im Monat 17 bis 21 Uhr frei
unter 18 Jahren frei
Online-Tickets: tickets.mkg-hamburg.de
Für Rückfragen steht Ihnen gern Romy Weinhold, Mitarbeiterin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit an der Fakultät Kunst und Gestaltung, telefonisch unter +49 / 36 43 / 58 11 86 oder per E-Mail an romy.weinhold[at]uni-weimar.de zur Verfügung.
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