Die von Anne Brannys konzipierte, temporäre künstlerische Intervention »Die Kapelle und das spezifische Gewicht der Zeit« ist eine Raumuntersuchung der ehemaligen Schlosskapelle Weimars.
Gemeinsam mit weiteren ausgewählten Künstlerinnen und Künstlern werden künstlerische Arbeiten entwickelt, die sensibel Kontakt mit der Geschichte und den Geschichten des Raumes aufnehmen, als ein feinstofflicher Dialog von Gedächtnis und räumlichem Erleben.
Von Clemes Wenzeslaus Coudray 1828 entworfen und ab 1844 auf Bestreben des damaligen Erbherzoges Carl Alexander neo-romanisch ausgestaltet, wurde die Kapelle im Weimarer Residenzschloss 1847 eingeweiht. Im 20. Jahrhundert erfolgte eine Umnutzung des Kapellenraumes, zunächst als Konzertsaal und Bachgedenkstätte, ab 1968 als Büchermagazin der Zentralbibliothek der deutschen Klassik. Um den Raum als Magazin nutzbar zu machen, wurden 86 Tonnen Stahl zu einer vierstöckigen Konstruktion in ihm eingebaut. Nach dem Leerzug des Magazins und ersten Restaurierungen sind heute die verschiedenen Fragmente seiner Gestaltungen und ehemaliger Nutzungen im Laufe der Zeit nebeneinander erkennbar.
Die Intervention ist nur im Rahmen von Führungen zugänglich: öffentliche Führungen jeweils freitags 14 und 16 Uhr sowie samstags 11 und 14 Uhr (Anmeldung erforderlich), weitere Termine für Gruppen sind auf Anfrage möglich.
Anmeldung unter: Anne Brannys // a.brannys[at]gmx.de
Anne Brannys hat an der Fakultät Kunst und Gestaltung im Ph.D.-Programm Kunst und Design / Freie Kunst / Medienkunst promoviert. Ihre Abschlussarbeit »Über das Zarte – Eine Enzyklopädie des Zarten« findet hohe Beachtung.
Die Enzyklopädie des Zarten
Buch | 2014
gefördert durch das Chancengleichheit-Promotionsabschlussstipendium
Die »Enzyklopädie des Zarten« versammelt Alltägliches und Kurioses, Phänomene der Geistes- und Naturwissenschaft ebenso wie künstlerische Werke, um dem Forschungsbegriff des Zarten nachzuspüren, auch dort, wo er zunächst möglicherweise nicht vermutet wird. Die Sammlung wird durch das enzyklopädische Format mit seinen strukturellen Charakteristika gebündelt und geordnet.
Die Reduktion der einzelnen Sachverhalte in die literarische Struktur des Artikels, die flexible und verführerische Vernetzung der beschriebenen Gegenstände durch das Querverweissystem, sowie die enthierarchisierte Ordnung aller Forschungsaspekte in der alphabetischen Zugriffsstruktur ermöglichen eine behutsame Annäherung der Leserinnen und Leser an den schwer zu greifenden Begriff des Zarten und streben so eine zwanglose Konkretisierung an. Im Rahmen des Forschungsprojektes gab es eine Ausschreibung an bildende Künstlerinnen und Künstler, Arbeiten mit dezidiertem Bezug zum Begriff des Zarten einzureichen, sodass aus den Einreichungen ein umfangreiches Archiv an künstlerischen Ansätzen zum Thema erstellt wurde. So kann eine Relevanz des Begriffes gerade auch für die Produktion und Rezeption von Kunstwerken festgestellt werden.
Wechsel zwischen Farb- und Schwarz-Weiß-Ansicht
Kontrastansicht aktiv
Kontrastansicht nicht aktiv
Wechsel der Hintergrundfarbe von Weiß zu Schwarz
Darkmode aktiv
Darkmode nicht aktiv
Fokussierte Elemente werden schwarz hinterlegt und so visuell hervorgehoben.
Feedback aktiv
Feedback nicht aktiv
Beendet Animationen auf der Website
Animationen aktiv
Animationen nicht aktiv