Pedro Rodolpho Ramos, Studierender im Masterstudiengang Medienkunst / Mediengestaltung, und Tobias Mathes, Masterstudent in Media Architecture, haben im Rahmen des 14. Jenaer Fulldome Festivals den Janus Award erhalten.
Der in Brasilien geborene Pedro Rodolpho Ramos überzeugte die Jury mit einer Live-Performance, für die er mit dem dänischen Klangkunst-Duo »Den Sorte Skole« zusammenarbeitete. Während die Musiker aus ihrem Heim-Studio in Dänemark die Musik streamten, steuerte Ramos in Echtzeit algortithmisch generierte Animationen, die in der 360-Grad-Kuppel des Zeiss Planetariums Jena projiziert wurden. Für seine Arbeit wurde der Medienkünstler mit dem Janus Award of Excellence in der Kategorie »Visual Music in the Dome« ausgezeichnet.
»Mit diesem Janus wollen wir einen Künstler ehren, dessen Werk auf Musikvisualisierung ausgerichtet ist. Als Architekt und Urbanist erforscht Pedro Rodolpho Ramos regelmäßig das Verhältnis von Medien und immersiven Räumen durch audiovisuelle Performances. […] Gestern Abend sahen wir Ramos' Live-Visualisierung der Musik von Den Sorte Skole: seine Visuals verstärkten die meditative Wirkung der sphärischen, sakralen, experimentellen Musikkunst. Er verschmilzt elektroakustische Musik, Filmmaterial aus dem wirklichen Leben und algorithmische Kunst, passt einzelne Instrumente verschiedenen visuellen Impulsen an und übersetzt Klang in Formen«, begründete die Jury ihre Entscheidung.
Tobias Mathes, Produktdesign-Absolvent und Masterstudent im Studiengang Media Architecture, erhielt den Janus Award of Excellence in der Kategorie »Live Act in the Dome«. Begleitend zur Musik des Duos »Die OhOhOhs«, dem klassischen Pianisten Florian Wäldele und dem Perkussionisten Florian Dreßler, projizierte er live seine Visuals an die Kuppel des Planetariums.
In der Jurybegründung heißt es: »Mit der für ihre Piano- und Drumset-Musik typischen Hingabe und Präzision setzen die OhOhOhs den Ton für den Audioteil der Aufführung. Ihrem Gegenspieler, dem Visual Artist ToBe [alias Tobias Mathes], boten sie einerseits Struktur und andererseits die nötige Freiheit, um mit seinen Fähigkeiten im 360-Grad-Mapping zu reagieren und zu spielen. Obwohl sie noch nie zusammen in einer Fulldome-Kuppel gearbeitet haben, gelang es den Künstlern, den Raum für eine überzeugende, manchmal atemberaubende audio-visuelle Komposition zu eröffnen. [...] Die gemeinsame Performance von den OhOhOhs und ToBe war überwältigend und wir glauben, dass die Anerkennung ihrer Leistung Künstlerkollegen inspirieren wird, zusammenzuarbeiten und das Genre weiter zu erforschen.«
Über das Fulldome Festival:
Das mittlerweile 14. Fulldome Festival in Jena gilt als das bedeutendste seiner Art. Es zieht Filmschaffende, Showproduzentinnen und -produzenten, immersive Medienexperten, Studierende und Planetariumsfachleute aus aller Welt in die große Kuppel mit der 800-qm-Bildfläche. In diesem Jahr fand das Festival pandemiebedingt erstmals ausschließlich online statt. Premiere feierte die 360-Grad-TV-Serie »Kur Kommander«, an deren sieben Episoden der ersten Staffel freie Künstler zusammen mit Studierenden der Bauhaus-Universität ein Jahr lang gearbeitet hatten. Vor leerem Planetarium konnten der 360-Grad Stream jedoch vom weltweiten Publikum wahlweise über VR-Brille, Computer, Laptop, Tablet oder Handy miterlebt werden.
Für Rückfragen steht Ihnen gern Micky Remann, Honorarprofessor für »Immersive Medien« im Studiengang Medienkunst / Mediengestaltung, per E-Mail an micky.remann[at]uni-weimar.de zur Verfügung.
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