Anfang Juli wurde das Konzept »Spur« der Ph.D.-Kandidatin Julia Danckwerth im Wettbewerb der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung ausgezeichnet. Sie entwickelt im Rahmen ihrer Promotion an der Bauhaus-Universität Weimar ein modulares Sensoren-System zur Unterstützung von Demenzpatienten und deren Angehörigen.
Das Ziel von »Spur« ist es, die Mobilität und Selbstständigkeit von Demenzerkrankten für möglichst lange Zeit aufrecht zu erhalten und somit die Lebensqualität sowohl der Betroffenen als auch der Angehörigen zu erhöhen. »Spur« besteht aus fünf einzelnen Modulen, die an der Innenseite jedes beliebigen Kleidungsstückes angebracht werden können. Die Module enthalten Sensoren, die verschiedene Funktionalitäten bieten: Personenortung, Herdsicherung, Notrufsignal, Near-by-Funktion und Sturzerkennung.
Mittels einer App oder eines speziellen Empfangsgerätes werden die jeweiligen Daten an Angehörige oder das Pflegepersonal übertragen. So ist es den Patientinnen und Patienten unter anderem möglich, jederzeit ein Signal abzusetzen, indem sie den Notfallsensor aktivieren. Die Near-by-Funktion löst automatisch einen Alarm aus, wenn die demente Person zum Beispiel im Supermarkt einen bestimmten Entfernungsradius zum Betreuer verlässt. Die einzelnen Sensoren sind frei kombinierbar und sollen zukünftig erweitert werden.
In Deutschland leben derzeit 1,5 Millionen Demenzkrankte, von denen ein Großteil durch Angehörige gepflegt wird. Bis zum Jahr 2050 ist mit einer Verdoppelung zu rechnen. Julia Danckwerth forscht an der Schnittstelle zwischen Mensch und Maschine und arbeitet daran, die Möglichkeiten neuer Technologien sinnvoll einzusetzen. Ihre Ph.D.-Arbeit wird von Jun.-Prof. Wolfram Bergande (Bauhaus-Universität Weimar) und von Prof. Dr. Hans- Joachim Ruckhäberle (Kunsthochschule Berlin Weißensee) betreut.
Im Rahmen des Wettbewerbs der Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung wurden erstmalig innovative Anwendungskontexte, Produkte und Geschäftskonzepte von Gründern und Entwicklern aus dem Bereich Wearable IT/FashionTech gesucht. Um den Preis hatten sich über 30 Teams beworben. Die 5.000 Euro Preisgeld möchte Julia Danckwerth in die Entwicklung von Prototypen investieren. Neben »Spur« wurde eine weitere Idee, »Gloves for Music« von Mi.Mu, ausgezeichnet.
Weiterführende Informationen finden Sie auch unter www.danckwerth.com
Für Rückfragen steht Ihnen gern Romy Weinhold, Mitarbeiterin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit an der Fakultät Gestaltung, telefonisch unter 036 43 / 58 11 86 oder per E-Mail an romy.weinhold[at]uni-weimar.de zur Verfügung.
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