Für seine Bachelorarbeit »MateriaLab« erhält Florian Henschel nicht nur den mit 1.000 Euro Preisgeld dotierten Social Design Award der Plattform »German Design Graduates« (GDG), der von der Hans Sauer Stiftung gestiftet wird, sondern zusätzlich einen der »Supports«, die Teilnahme an dem Netzwerkabend »Cradle to Cradle NGO«. Zwei weitere »Supports« gingen an Master-Alumni der Fakultät Kunst und Gestaltung: Elias Fahle konnte mit seiner individualisierbaren Orthese »Parachno« überzeugen, Maximilian Schatz mit seinem Materialexperiment »Faser.Faden.Filament.«.
»MateriaLab« von Florian Henschel sind Experimentierkästen zum Thema Abfall und Recycling für Kinder. Das Set bietet jungen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit, verschiedene Recycling- und Abfallprozesse selbst durchzuführen. Das System besteht aus vier Holzkisten: Mit der Papier- und der Kunststoff-Kiste können die Kinder selbst mit speziellen Werkzeugen recyceln und aus den gewonnenen Wertstoffen kleine Scheiben erzeugen. Das Biokunststoff-Experiment lädt dazu ein, einen Stärke-basierten Biokunststoff selbst herzustellen und daraus eine weitere Scheibe zu machen. Im Biomüll-Experiment werden die Proben schließlich mithilfe von Würmern in einem zweimonatigen Langzeitversuch auf ihre Haltbarkeit getestet. Die entstandenen Scheiben dienen den Kindern als Bausteine oder als Erinnerungsmedaille.
»Florian Henschel beschäftigt sich in seiner Arbeit nicht nur mit einer der relevantesten Herausforderungen unserer Zeit, dem Umgang mit begrenzten Ressourcen, sondern spricht auch eine Zielgruppe, nämlich Grundschulkinder an, die schon bald Mitverantwortung für die Zukunft unseres Planeten tragen wird«, so die Begründung der Jury. Des Weiteren wurde Henschel mit einem »Support« in Form eines Netzwerkabends bedacht. Hinter dem Format stehen Persönlichkeiten und Firmen aus der Designpraxis, die den jungen Alumni und ihren Projekten eine Chance geben möchten, in die Produktion zu kommen. Sie bieten Volontariate, Coachings und Mentoringprogramme an.
So erhält Maximilian Schatz einen der Supports für sein neuartiges Material- und Konstruktionssystem »Faser.Faden.Filament.«. Durch die Umstellung auf Naturfasern (Hanf) mit völlig anderen Eigenschaften, stellt dieses einen elementaren Eingriff in das klassische Produktionsverfahren mit Carbon- oder Glasfasern dar. Elias Fahle wird ebenfalls unterstützt für seine Orthese »Parachno« aus einem selbst entwickelten elastischen 3D-Perlengewebe, das mit nur zwei Grundelementen eine enorme Bandbreite an Möglichkeiten bietet. Ihre Plastizität lässt sich mit Hilfe eines Algorithmus hochindividuell einstellen. Dadurch kann sie – wie eine zweite Haut – Bewegungen beim alltäglichen Training oder in der Rehabilitationstherapie unterstützen.
Mit den Auszeichnungen verbunden ist eine Ausstellung im Kunstgewerbemuseum der Staatlichen Museen Berlin, dieses Jahr pandemiebedingt in einer Doppelausstellung der Jahrgänge 2020 und 2021. Die Ausstellung zeigt die aktuelle Haltung von Alumni der besten deutschen Designhochschulen im Bereich Produkt- und Industriedesign – insgesamt über 80 Positionen aus zwei Jahren von 15 der besten deutschen Designhochschulen.
Die Bachelorarbeit »MateriaLab« wurde von Gerrit Babtist, Professor für Design und Management, sowie von Michael Braun, Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Professur Theorie und Geschichte des Design, betreut. Die Masterarbeit »Parachno« wurde ebenfalls von Gerrit Babtist und der Künstlerischen Mitarbeiterin Sarah Böttger betreut. »Faser.Faden.Filament.« entstand unter der Betreuung von Prof. Gerrit Babtist, Prof. Jan Willmann, Geschichte und Theorie des Design, sowie Sarah Böttger und Michael Braun. Alle drei Abschlussarbeiten sind im Studiengang Produktdesign an der Fakultät Kunst und Gestaltung entstanden.
Über German Design Graduates:
GDG ist eine Plattform, die Designhaltungen von Absolventinnen und Absolventen deutscher Hochschulen zeigt, diskutiert und unterstützt. Die Initiative wurde 2019 von Design-Professorinnen und -Professoren deutscher Kunsthochschulen gestartet. Die »Graduates Platform« der GDG macht online die vielfältigen Formen, die Gestaltung annimmt, sichtbar. Gleichzeitig organisiert GDG jährlich eine Ausstellung mit einer Auswahl aktueller Abschlussarbeiten für ein offenes und professionelles Publikum. Darüber hinaus bringt GDG die Design-Alumni mit Vertreterinnen und Vertretern aus Kultur und Industrie zusammen, die junge Designschaffende für individuelle Mentoring- und Coaching-Programme auswählen.
Weitere Infos zur GDG finden Sie unter germandesigngraduates.com
Informationen über die Hans Sauer Stiftung finden Sie unter: www.hanssauerstiftung.de
Ausstellung »German Design Graduates«
Dauer:
9. bis 31. Oktober 2021
Öffnungszeiten:
Dienstag bis Freitag, 10 bis 18 Uhr
Samstag und Sonntag, 11 bis 18 Uhr
Ort:
Staatliche Museen zu Berlin
Kunstgewerbemuseum
Matthäikirchplatz
10785 Berlin
Für Rückfragen steht Ihnen gern Romy Weinhold, Mitarbeiterin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit an der Fakultät Kunst und Gestaltung, telefonisch unter +49 / 36 43 / 58 11 86 oder per E-Mail an romy.weinhold[at]uni-weimar.de zur Verfügung.
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