Für ihren Lastenroller »Mantis« sind die Bauhaus-Studentinnen Esther Betz, Elisa Bessega und Sylvia Chen im Designwettbewerb »one&twenty« ausgezeichnet worden. Mit dem internationalen Wettbewerb ehrt der Rat für Formgebung jährlich herausragende Designstudierende und Absolvent*innen aus den Bereichen Produktdesign und Lifestyle.
»Mantis« zeichnet sich durch sein geringes Gewicht aus. Erreichen konnten die drei Designstudentinnen das mithilfe von bionischer Topologieoptimierung. Im Fall des Lastenrollers kam die sogenannte Soft-Kill-Option-Methode (SKO) zum Einsatz: ein Algorithmus, der auf dem natürlichen Knochenwachstum basiert und dementsprechende Strukturen erzeugen kann. Dieser Algorithmus erstellt nicht das Design, sondern generiert prinzipielle Strukturvorschläge, bei denen die – statisch betrachtet – unnötigen Anteile eines Objekts erkannt und eingespart werden können. Diese Strukturvorschläge werden in den weiteren Entwurfsprozess integriert, um die Dauerfestigkeit des Produkts mit weniger Materialeinsatz zu erhöhen. Somit können Gewicht und in der Folge auch CO2 eingespart werden.
»Unser Fokus lag darauf, das Material sparsam und optimal zu verwenden«, beschreibt Esther Betz. »SKO half uns bei der Entwicklung des Stahlrahmens, der bei geringem Gewicht eine hohe Festigkeit aufweist, was eine effiziente Materialnutzung und verbesserte Stabilität gewährleistet.« Eine seitliche Lenkung und der geräumige Ladekorb bieten ein sicheres und intuitives Benutzererlebnis. Drei Räder sorgen für die nötige Stabilität, ohne die Manövrierfähigkeit zu beeinträchtigen. »Mantis« ist eine nachhaltige und benutzerfreundliche Alternative zu herkömmlichen Lastfahrzeugen und kann den Transport alltäglicher Lasten in einer städtischen Umgebung erleichtern.
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Das Team der drei Studentinnen kam in einem Semesterprojekt im Studiengang Produktdesign an der Fakultät Kunst und Gestaltung der Bauhaus-Universität Weimar zusammen. Die Italienerin Elisa Bessega studierte am Politecnico di Milano und Sylvia Chen am Pratt Institute in New York. Beide waren im Rahmen eines Auslandsemesters in Weimar und arbeiteten am Semesterprojekt mit Esther Betz zusammen.
Das Projekt wurde von Andreas Mühlenberend, Professur »Industriedesign«, und den Künstlerischen Mitarbeitern Niklas Hamann und Moritz Neuner betreut.
Mit der Auszeichnung durch den Rat für Formgebung ist die Möglichkeit verbunden, zum Salone del Mobile 2024 (16. bis 21. April 2024), der Mailänder Designmesse, zu reisen und an der Ausstellung »one&twenty« teilzunehmen. Dort werden die ausgezeichneten Arbeiten nicht nur der Öffentlichkeit, sondern auch einem Fachpublikum präsentiert – eine sehr gute Möglichkeit, wichtige Kontakte zu knüpfen. In diesem Jahr verzeichnete der Wettbewerb mehr als 800 Einreichungen aus über 50 Ländern. Im Rahmen der Ausstellungseröffnung am 15. April 2024 wird zudem ein Projekt zum »Best of Best« gekürt.
Über den Wettbewerb
Mit dem Wettbewerb »one&twenty« (ehemals »ein&zwanzig«) möchte der Rat für Formgebung Nachwuchsdesigner*innen die Chance eröffnen, im Rahmen des »Salone del Mobile 2024« ihre Prototypen in Mailand auszustellen. Insgesamt 21 Arbeiten werden ausgewählt und während der Designmesse präsentiert. Der internationale Wettbewerb richtet sich an Designstudierende und -Alumni mit innovativen und richtungsweisenden Arbeiten aus den Bereichen Produktdesign und Lifestyle.
Über den Rat für Formgebung
Der Rat für Formgebung ist eine unabhängige und international agierende Institution, die Unternehmen darin unterstützt, Designkompetenz effizient zu kommunizieren und gleichzeitig darauf abzielt, das Designverständnis der breiten Öffentlichkeit zu stärken. 1953 auf Initiative des Deutschen Bundestages als Stiftung gegründet, setzt sich der Rat für Formgebung mit seinen Wettbewerben, Ausstellungen, Konferenzen, Seminaren und Publikationen für gutes Design ein. Dem Stifterkreis des Rats für Formgebung gehören aktuell rund 330 in- und ausländische Unternehmen an.
Für Rückfragen steht Ihnen gern Romy Weinhold, Mitarbeiterin für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit an der Fakultät Kunst und Gestaltung, telefonisch unter +49 / 36 43 / 58 11 86 oder per E-Mail an romy.weinhold[at]uni-weimar.de zur Verfügung.
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