Transdisziplinäres und interfakultatives Lehrlabor für das digitale Entwerfen und Herstellen mit unregelmäßigen Materialien
Das »IrreguLab«, das von 2024 bis 2026 von der Stiftung Innovation in der Hochschullehre mit ca. 365.000 Euro gefördert wird, ist ein interfakultatives und transdisziplinäres Lehr- und Lernlabor, das auf eine der großen Herausforderungen unserer Zeit reagieren möchte: die Verknappung wichtiger Ressourcen. Das Ziel ist es, innovative Ansätze zu entwickeln, die bisher ungenutzte Materialbestände erschließen. Exemplarisch wird im Rahmen des Projektes ein Rohstoff fokussiert, der in Thüringen, als Bundesland mit dem größten Holzeinschlag, geradezu im Überfluss vorhanden ist: unregelmäßig gewachsene Resthölzer. Studierende im Bereich Architektur, Produktdesign und darüber hinaus entwickeln Konzepte, Strategien und Methoden, wie diese Hölzer bearbeitet und genutzt werden können. Dazu sollen digitale Werkzeuge und Verfahren, wie 3D-Scanning, digitale Datenverarbeitung sowie CNC-gesteuerte und Augmented-Reality-unterstützte Fabrikation eingesetzt werden. Dadurch kann der sonst nicht genutzte Rohstoff präzise und effizient bearbeitet werden und es entstehen originelle, materialgerechte und vor allen Dingen ressourcenschonende Gestaltungs- und Herstellungsansätze. Im Projekt werden neuartige Lehr- und Lernformate, wie Augmented-Reality-Design-Build Workshops und Installationen angeboten sowie spezifische Transfer- und Austauschformate entwickelt. Diese bieten Studierenden die Gelegenheit, sich einerseits mit lokalen und regionalen Akteur*innen aus Forst-, Holzwirtschaft und Handwerk zu vernetzen und andererseits ihre hier entwickelten Visionen mit einer breiteren Öffentlichkeit zu teilen.
Das IrreguLab ist eine Kollaboration mit M.Sc. Lukas Kirschnick (Konstruktives Entwerfen und Tragwerkslehre) und Prof. Dr. Jan Willmann (Theorie und Geschichte des Design).
Image Credits: Berke Inöntepe und Julius Zwach, SoSe 23, Projekt »Misfits«