Nathalie Singer
Prof. Nathalie Singer ist seit 2007 Inhaberin der Professur Experimentelles Radio an der Bauhaus-Universität Weimar. In der Fakultät Medien war sie von 2013 bis 2015 als Prodekanin und im Präsidium der Bauhaus-Universität Weimar von 2017 bis 2020 als Vizepräsidentin für Studium und Lehre tätig.
Singer studierte in Berlin und Paris Musik-, Kommunikationswissenschaften und Psychologie. Zudem absolvierte sie Kompositionskurse für elektroakustische Musik bei der Groupe de Recherches Musicales (GRM) in Paris und lernte von der Komponistin Beatriz Ferreyra.
Seit 1995 arbeitete sie als freie Hörspiel- und Featureautorin, Komponistin, Regisseurin und Produzentin für den Rundfunk (Sender Freies Berlin, Deutschlandradio Kultur, Bayerischer Rundfunk, Westdeutscher Rundfunk, Radio France), komponierte Hörspiel-, Bühnen- und Filmmusik und publizierte zum Thema elektroakustische Musik und Klangkunst. Weiterhin organisierte sie diverse Festivals (Inventionen 1996 & 1998), sowie Kompositionskurse für Kinder in der Akademie der Künste, Berlin (Cybersongosse 2002) und gründete in Zusammenarbeit mit der MaerzMusik (Berliner Festspiele) 2003 die Sonic Arts Lounge.
Neben ihrer freiberuflichen Tätigkeit war sie von 2002 bis 2007 als Redakteurin im Deutschlandradio Kultur tätig: Hörspielwerkstatt/Klangkunst (2002), Hörspiel/Freispiel (2003), Projektleitung Wurfsendung (2004-2007).
Ihre künstlerische Forschung gilt seit 2010 dem Aufbau diverser digitaler Radiokunst-Archiv-Plattformen (Sonosphere.org, EXPA, Mindmap zur Radiokunst/radiophonic.space) mit dem Ziel einer künstlerisch-kuratorischen Archivarbeit, sowie der wissenschaftlichen Aufarbeitung der Radiokunst. Mit ihrer Professur wurde sie von 2015-2018 Teil des SNF-Sinergia Forschungsprojekt „Radiophonic Cultures. Sonic environments and archives in hybrid media systems“ und initiierte von 2018-2020 als künstlerische Leiterin die durch die Kulturstiftung des Bundes geförderte Wanderausstellung „Radiophonic Spaces – ein akustischer Parcours durch die Radiokunst“ (Museum Tinguely/Basel, Haus der Kulturen der Welt/Berlin, Bauhaus 100/Weimar).
Für die Entwicklung des neuen Kurzhörspielformats Wurfsendung erhielt sie 2005 den RadioJournal Rundfunk Preis. Das Projekt wurde von der BBC und Radio Dänemark übernommen und auf diversen nationalen und internationalen Festivals vorgestellt. 2009 wurde ihr Feature „Meine Ohren und ich“ für den Prix Europa in der Kategorie Radio Documentary nominiert, gleichermaßen wie das Projekt „Radiophonic Spaces / Mindmap zur Radiokunst“ für den Prix Europa 2020 in der Kategorie Digital Media. Radiophonic Spaces erhielt außerdem den Heritage in Motion Award 2019 in der Kategorie „games & interactive experiences“.
Eines der Hauptanliegen ihrer Arbeiten besteht in der künstlerischen Vermittlung neuer Ideen mit Hilfe diverser Medien und im Schlagen von Brücken zwischen fremden Kulturen und zwischen Kunst und Wissenschaft.