Meine Väter, meine Flugangst und was die Liebe damit zu tun hat
Übers Erzählen im Radio - Ein Radiogespräch mit dem Autor Martin Becker
Woher kommt die erste Idee? Und warum ist ausgerechnet der Formzwang des Radios manchmal befreiender als das weiße Blatt eines zu schreibenden Romans? Wie fängt man an? In welchem Ton? Darf man lügen, wenn man es kann? Wo steht man selbst in der Geschichte, mittendrin in der Gluthitze Amerikas oder mit kühler Distanz ein Stück entfernt? Und was macht man, wenn die Karre vor die Wand zu fahren droht?
Anhand gundverschiedener Arbeiten eines Jahres entwirft Martin Becker seine Poetik des subjektiven Radioerzählens. Der Abend führt ins New York der Siebziger und in das tschechische Grenzland der Gegenwart, an das Grab der Väter und über die Wolken – vom Hörspiel „Väter haben sieben Leben“, das er im Kollektiv mit Schorsch Kamerun ausgedacht und produziert hat, über „Flugangst“, das die Panik als Grundzustand mit dem Versuch verknüpft, eine Generation zu verstehen.
Martin Becker, 1982 geboren, ist in Plettenberg aufgewachsen. Er ist freier Autor für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk, Literaturkritiker beim Deutschlandfunk und bei Deutschlandradio Kultur und berichtet in Features und Reportagen unter anderem aus Frankreich, Kanada und Brasilien. 2007 erschien sein mehrfach ausgezeichneter Erzählband "Ein schönes Leben“. Sein erster Roman "Der Rest der Nacht" erschien im Frühjahr 2014 im Luchterhand Literaturverlag. Martin Becker lebt und arbeitet mit seinem moldawischen Straßenhund in Leipzig. Letzte Hörfunkarbeiten (Auswahl): "Väter haben sieben Leben" (Hörspiel mit Schorsch Kamerun, WDR 2014), "Requiem für eine Stadt. Der Schriftsteller Hubert Selby und New York (Feature gemeinsam mit Tabea Soergel, NDR 2015).