Radiogespräche

WIE EIN ERDBEBEN BEGINNEN UND DANN LANGSAM STEIGERN. AUCH IM FEATURE IST ALLER ANFANG SCHWER.

Radiogespräch mit dem Autor und Regisseur Henry Bernhard

Es ist eine Premiere. Henry Bernhard, der derzeit einen Lehrauftrag für Feature-Produktionen am Lehrstuhl des Experimentellen Radios hat, ist der erste Gastredner der Radiogespräche, der - fast auf den Tag genau fünf Jahre später - zum zweiten Mal kommt. Am Dienstag den 22.5.2018 um 19 Uhr im Glaskasten der Limona ein Radiogespräch zum Thema Feature.

Ums gleich vorweg zu nehmen: es gibt sie nicht die Bedienungsanleitung, um ein Feature zu machen, das von der ersten bis zur letzten Sekunde seine Hörer fesselt. Aber es gibt diesen Erdbebensatz, den Hollywood-Filmmogul Samuel Goldwyn einem Regisseur mal um die Ohren gehauen hat und den Journalisten-Legende Henri Nannen daraufhin als Leitlinie für den Journalismus übernahm. Und es gibt so etwas wie gewisse Zutaten, die beim Schreiben und Produzieren eines Features nicht fehlen sollten. Henry Bernhard hat sie sich als Autor in über 50 eigenen Features erarbeitet und wird bei seinem Radiogespräch darüber berichten. Ob beim grenzüberschreitenden Skat unterm Stacheldraht. Ein kleiner Grenzverkehr im Vogtland (DLF 2007) oder Wir dachten, die erschießen uns alle. Die Wende im Stasi-Knast Bautzen II (MDR 2009) nicht selten sind es deutsch-deutsche Geschichten, die er erzählt.

Henry Bernhard

wurde 1969 geboren und wuchs in Weimar auf. In Göttingen studierte er Politik, Publizistik, VWL und Völkerrecht. Seit 1990 arbeitet er für das Radio, 1994 produzierte er sein erstes Feature. Seitdem hat er als freier Autor für die öffentlich-rechtlichen Wortprogramme der ARD (wie MDR Figaro, NDR Info, RBB radio*kultur, SWR 2, Deutschlandfunk, WDR 5, Deutschlandradio Kultur und SR 2) Features, Dokumentationen und Hintergrundberichte geschrieben, bei etwa 60 Features Regie geführt und einige Fernseh-Dokumentationen gedreht. Seit 2013 ist er zudem Landeskorrespondent für den Deutschlandfunk in Thüringen. Bernhards Schwerpunkt liegt auf historischen Themen Geschichten aus dem geteilten Deutschland und aus dem Dritten Reich, von gescheiterten Kommunisten und zurückgekehrten Juden, von Überlebenden und Verlierern der Geschichte. Dafür erhielt er mehrere Preise und Nominierungen zum Prix Europa und zum Prix Italia zuletzt für Die Lienzer Kosaken. Eine Tragödie am Ende des Krieges (MDR/ORF 2011).


Termin: Dienstag, 22. Mai 2018, 19 Uhr
Ort: Glaskasten der Limona, 5. OG, Steubenstraße 8