DIE FORMULIERUNG VON UTOPIEN
Ein Radiogespräch mit der Schriftstellerin, Dramatikerin und Hörspielregisseurin FALKNER
Am Dienstag den 7. November 2017 um 19Uhr eröffnet die österreichische Dramatikerin FALKNER die Radiogespräche im Wintersemester. FALKNER ist derzeit als Gast an der Professur des experimentellen Radios und bestreitet mit „Fleischgewordenes Wort“ und „Der Gestus des Manifestierenden“ zwei Lehrveranstaltungen. Im Radiogespräch bietet sie Einblicke in ihr Schaffen.
Der Gestus von FALKNERs Texten war von Anfang an einer, der über alle Gattungs- und Genregrenzen hinweg eine Ausdrucksform sucht, die Text mit performativen, theatralisch-deklamatorischen Mitteln inszeniert. Dieser Text ist immer Partitur, egal welches Medium, welche Bühne er nutzt, die Inszenierung ist ihm eingeschrieben.
FALKNER deklariert ihre Arbeiten, egal in welchem Medium, als Manifeste. Ein Gesamtwerk, das sie Stück für Stück, Nummer für Nummer entwickelt, festhält und fortschreibt, eine Welt- und Sehnsuchtsformel in mittlerweile 52 Teilen. So spürbar in ihren Texten Gewalt wird, so spürbar ist darin die Sehnsucht. Der revolutionäre Impetus des Manifestierenden ist die Formulierung einer Utopie als Vorstellung von etwas das fehlt …
FALKNER macht in ihren Hörspielen dieses „fehlt“ zum Thema.
Schreiben als ein todernstes hochpolitisches Unterfangen, als das Pflichtgebot Inhaltliche Schutzsituationen zu verlassen. Der Manifestierende ist der Nicht-Verstummende. Manifestieren heißt zu allererst, nicht verstummen, also sprechen.
FALKNER
Schriftstellerin, Dramatikerin und Hörspielregisseurin
Geboren als Michaela Falkner 1970 Österreich, arbeitet und lebt in Wien und Algier.
Promovierte in politischer Psychologie (zum Thema Verbale Konstrukte).
FALKNERs dramatische Texte und Hörspielproduktionen werden durch den Verlag Felix Bloch Erben vertreten.
Jüngste Hörspielarbeiten:
Manifest 51 / DER VOGEL, DER VOGEL
Hörspiel WDR3 (Text & Regie; US 19.01.2017)
Manifest 50 / DU DARFST MICH TÖTEN, WENN DU MICH LIEBST
Hörspiel hr2 (Text & Regie; US 16.11.2016)
Auszeichnet als „Hörspiel des Monats November 2016“ durch die Deutsche Akademie der Darstellenden Künste
Manifest 49 / DRAUSSEN UNTER FREIEM HIMMEL
Hörspiel WDR3 (Text; US 05.12.2015)
Ausgezeichnet für die Beste Schauspielerische Leistung bei den „ARD Hörspieltagen 2016“
Manifest 44 / DER SCHWARZE TRAUERZUG, AMSEL, DROSSEL, FINK UND STAR, DER RABE, DER RABE, DER UHU, DER UHU
Hörspiel Ö1 (Text und Regie; US 13.05.2014)
2015 Ausgezeichnet mit dem „Ö1-Hörspielpreis der Kritik“
Termin: Dienstag, 7. November 2017, 19 Uhr
Ort: Glaskasten der Limona, 6. OG, Steubenstraße 8