Zeit:
Ausstellungseröffnung. 25. November 2022 | 14 Uhr
Ort:
EIGENHEIM Weimar | Asbachstraße 1 | 99423 Weimar
Die Arbeit „Da lag Preßwitz schräg drinne“ ist ein performativer Erinnerungsort für das 1938 durch den Bau der Talsperre Hohenwarte geflutete Dorf Preßwitz. Auf der Suche nach den Koordinaten des Dorfs bewegen sich Hörende akustisch über die Wasseroberfläche eines Thüringer Sees. Mit jedem Ruderschlag befördern die Hörenden in Vergessenheit Geratenes zurück an die Oberfläche. Seien es die Geheimnisse der traumatisierten Großmutter, die aufgrund ihres Heimatverlustes nicht sprach, die längst überholt und unnütz erscheinenden Traditionen und Bräuche, die militärische Kriegsvorbereitung durch die Wehrmacht, oder die Zwangsarbeit, durch welche die Talsperre erbaut wurde. Der performative Erinnerungsort zielt darauf ab, für die transgenerationale Bedeutung von Heimatverlusten zu sensibilisieren und auf das nationalsozialistische Erbe der Talsperre Hohenwarte aufmerksam zu machen.
Die Vorrecherche zu der Arbeit fand im Rahmen des Projektmoduls "Radiokunstwerkstatt" (Sommersemester 2021) am Experimentellen Radio betreut von Prof. Nathalie Singer und Elena Zieser statt. Die Abschlussarbeit im Fach Lehramt Kunst wurde als Erstbetreuerin von Elena Zieser (Experimentelles Radio) begleitet, Zweitbetreuerin war Andrea Dreyer (Professorin für Kunst und ihre Didaktik).
Sandra Rücker (*1995 in Saalfeld) ist Audiokünstlerin und Kunstpädagogin. Sie studierte für das Lehramt an Gymnasien in den Fächern Kunst und Biologie an der Bauhaus-Universität Weimar und der Friedrich-Schiller-Universität in Jena.
Der Medienkunstpreis prämiert jährlich die besten Abschlussarbeiten der Medienkunst/Mediengestaltung und bietet den Alumni die Chance, Ihre Arbeit einer hochkarätigen Jury und einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. Auf diesem Wege können Studierende wichtige Erfahrungen im Ausstellungsbetrieb sammeln und ihre Kontakte zur Kunst- und Kulturszene ausbauen.