Prof. Nathalie Singer – Kunst und Gestaltung

Erstellt: 14. Juli 2021

Preise auf dem Hörspielsommer 2021

Vier Kurzhörspiele von Studierenden des Experimentellen Radios gewinnen Preise beim 4. Manuskriptwettbewerb auf dem Leipziger Hörspielsommer.

Gleich die drei ersten Preise sowie eine lobende Erwähnung haben Studierende bei der vierten Runde des Manuskriptwettbewerbs gewonnen. Bei dem auf jeweils zwei Jahre angelegten Wettbewerb werden im ersten Jahr Texte von einer Fachjury ausgesucht und diese dann radiophon umgesetzt. Der Wettbewerb ist eine Kooperation zwischen dem Experimentellen Radio und dem Leipziger Hörspielsommer. Dabei treten Studierende des Experimentellen Radios jeweils gegen eine Partner-Hochschule an – in diesem Jahr die Justus-Liebig Universität Gießen. Die Gewinner-Stücke wurden am Samstag, 2. Juli auf dem Leipziger Hörspielsommer gespielt und ausgezeichnet.

Den ersten Platz für die Umsetzung gewannen Dean Ruddock und Cäcilie Willkommen mit Ihrer Umsetzung des Textes “Vorschlag einer Struktur” von Kathrin Frech. Sie überzeugten die Jury mit ihrer musikalischen und rhythmischen Umsetzung des Textes. Mara May (Jury, Gewinnerin des 3. Manuskriptwettbewerbs) begründet in ihrer Laudatio die Preisvergabe: 

“Die Umsetzung von Kathrin Frechs Manuskript ‚Vorschlag einer Struktur‘ von Dean Ruddock und Cäcilie Willkommen untersucht den Text bis ins kleinste Detail - Wo beginnt hier die Struktur? Bis wohin reicht sie und brauchen wir sie überhaupt?”

Den zweiten Platz für die Umsetzung gewann Freya Siewert. Ihre Umsetzung des Textes “Die weiße Stadt am Meer” arbeitete mit feinen Soundscapes, welche die monologischen Texte der Protagonist:innen des Textes untermalen und ihre Entfremdung unterstreichen. Dies beschreibt Hannah Georgi (Jury, Hörspieldramaturgin WDR) in ihrer Laudatio:

“Freya Siewert verortet die drei Protagonist*innen bereits mit dem ersten Regieaufschlag: Vor dem Hintergrund eines atmosphärisch düster nachdenklichen Sounddesigns, collagiert sie eine Sammlung von Originaltönen rechter Gewalt der 90er Jahre bis heute: Hoyerswerda, Rostock Lichtenhagen, NSU, NSU 2.0., die bundesdeutsche Flüchtlingspolitik.”

Mit ihrer durch O-Töne angereicherten Umsetzung des Textes “Der Plumpsack geht um” von Silas Degen konnte Susann Altmann den dritten Platz gewinnen. Stefan Kanis (Jury, Hörspielregisseur MDR) schreibt in seiner Laudatio:

“Die Inszenierung von Susanne Desirée Altmann überrascht und besticht aus zweierlei Perspektiven. Für die Zuhörenden gruppiert sich eine szenische Rahmenerzählung und weiteres assoziatives Material rund um den eindrucksvollen Originalton der sich erinnernden Betroffenen Sabine Schwemm.”

Eine lobende Erwähnung hat die Jury zusätzlich noch an Radu Reinhardt vergeben. Er setzte den Text “Strategien der Bedrohung” von Michael Kanofsky durch musikalische Pausen gekonnt um. Mara May schreibt in ihrer Laudatio:

 “Die Textgrundlage, auf der diese Umsetzung entstanden ist, stellt durch ein eng gestricktes Netz von Aufzählungen und Wiederholungen im Blocksatz-Format vor eine besondere Herausforderung. Reinhardt wählt in seiner Inszenierung einen musikalischen Zugang, der mit feinen Motiven einen Rhythmus in den Text bringt, ihn gliedert und greifbar macht.”

Die Preise wurden vom Experimentellen Radio und Sennheiser gesponsert.


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