Prof. Dr. Birgit Wudtke

Das projektorientierte Grundstudium der Visuellen Kommunikation an der Fakultät Kunst und Gestaltung kann dazu genutzt werden, sich in Bezug auf analoge wie digitale Verfahren der Visualisierungen zu spezialisieren und interdisziplinäre Fähigkeiten herauszubilden. Ein wichtiger Bestandteil der Lehre ist die Erforschung von Praktiken in den verschiedenen Werkstätten - im Falle der Fotografie: der » Fotowerkstatt.

Seit der Digitalisierung umfasst der Begriff FOTOGRAFIE ein umfangreiches Spektrum von Verfahren und Methoden, die gleichermaßen im Bereich Bewegtbild, Grafikdesign oder Produktdesign angewendet werden. Die Fotografie-Lehre im Grundstudium verfolgt das Ziel, das Spektrum fotografischer Visualisierungen praktisch zu erproben und die individuelle Perspektive im Gruppendiskurs herauszuarbeiten. Die Professur fördert das kollektive Arbeiten und betont die Notwendigkeit der Teamfähigkeit im kreativen wie künstlerischen Arbeitsfeld. Auch geht es im Studium darum, die verschiedenen Debatten im Bereich der zeitgenössischen Fotografie kennenzulernen. Einen Ausschnitt stattfindender Diskurse und universitärer Forschungsarbeiten präsentiert die Webpräsenz der Professur Fotografie » www.postdigitale-fotokunst.de.

Bilderflut, Bildgewalt, Bildmacht? Das fotografische Bild ist kein Vorkommen der Natur, wie es dramatisierende Begrifflichkeiten vermuten lassen. Es wird von Menschen erstellt, gesammelt, archiviert und mithilfe verschiedener Kanäle der Distribution verbreitet, kommuniziert, kommentiert, ausgestellt, wie auch theoretisch ausdifferenziert. Im besten Falle sind die Macher*innen, Distributor*innen und Theoretiker*innen in der Lage, die Bedingungen der Bilderstellung aufgrund eigener intensiver Erfahrungen mit der fotografischen Praxis zu reflektieren, wie auch die Möglichkeiten und Funktionsweisen verschiedener öffentlichkeitswirksamer Portale und Kanäle zu deuten. Die Konstruktions- und Lesekompetenz fotografischer Bilder ist es, die in der Fotografie-Lehre vermittelt werden soll.

Im Fachbereich werden Demokratisierungsprozesse des Mediums Fotografie in den Blick genommen und die Zusammenarbeit mit der Industrie gefördert, indem Einstiegsmöglichkeiten mit ausgewählten Gästen (Redakteur*innen, Galerist*innen, Artdirektor*innen, Sammlungskurator*innen etc.) direkt verhandelt werden, etwa in Form von gemeinsamen Portfoliosichtungen, Diskussionsrunden, Exkursionen etc..