Prof. Barbara Nemitz
Dipl.-Ing. Ilse Greenwood
Brigitte Raabe
In Weimarer Gärten werden Arbeiten mit Pflanzen realisiert. Ein Park ist bereits Ort der Künstlergärten. Weitere Areale, auch Innenräume können von den Teilnehmern selbst gefunden werden. In der aktuellen Kunst ist eine verstärkte Arbeit mit Pflanzen auszumachen. Warum gibt es jetzt diese Hinwendung zum Feld der Kleingärtner, der Blumenfreunde, der Agrartechnologie und der Gartenhistorie? Welche Künstler arbeiten mit Pflanzen und warum? Sind die Barrieren zwischen Kunst und Leben nun wirklich gefallen? Kippt das Künstliche um in das natürliche oder ist es umgekehrt? Ist es die Sehnsucht nach ‚Real Life’?
Die Arbeit mit den Pflanzen ist eine Arbeit mit lebenden Wesen. Sie gleicht einer Handlung, bei der mehrere Beteiligte agieren. Dabei entwickelt sich eine vielschichtige Beziehung. Die künstlerische Arbeit initiiert und steuert gestalterische Prozesse, die von biologischen abhängig sind. Entscheidungen haben Folgen, Entwicklungen haben Determinanten. Nichts bleibt wie es ist.
Arbeitsformen und Gebiete im Projekt:
Individuelles Arbeiten mit eigenen Themen im Rahmen der Projektinhalte, gemeinschaftliche Arbeiten und Teilnahme am workshop ‚RADICALIS’ (radical, lat.-franz. „an die Wurzel gehend“) mit Gärtnern. Dort wird ein Einblick in das professionelle gärtnerische „Einwurzeln“ gegeben. Die fachlichen Informationen im Bereich der Gartenarchitektur, die für die eigenen Pflanzungen gebraucht werden, können mit Dipl.-Ing. Ilse Greenwood / Fakultät Architektur, Stadt- und Regionalplanung, besprochen werden. Auf dem Hauptgelände der KünstlerGärten (Villa Haar) ist außerdem täglich ein ausgebildeter Gärtner zu sprechen.
Andersartige oder auch ergänzende Möglichkeiten zur Projektarbeit finden sich bei der Planung und Durchführung der Vortragsreihe, bei der das Projekt begleitenden Zeitschrift ‚wachsen’ und anderen Printmedien. Ein nicht zu vernachlässigender Teil künstlerischer Arbeit besteht in der Herstellung des Fundamentes, auf dem das Werk erst verwirklicht werden kann. Gemeint ist die Finanzierung. Je geübter, erfahrener und erfolgreicher man auf diesem Feld ist, desto weniger wird die eigentliche künstlerische Arbeit davon belastet. Auch dies kann im Projekt – angesichts der Teilnahme der ‚KünstlerGärten Weimar’ an den Kulturhauptstadtaktivitäten ‚99 – in ernsthaften Zusammenhängen kennengelernt werden. Die Erstellung von Kostenplänen, Außendarstellungen und die Arbeit des Fundraising ist Bestandteil der Projektarbeit.