Christian Andrés Parra Sánchez

Künstlerischer Mitarbeiter
Geschwister-Scholl-Straße 7, Raum 102
99423 Weimar

Tel.: +49(0)3643 / 58 30 04
E-Mail: christian.andres.parra.sanchez[at]uni-weimar.de

Geboren 1991 in Roldanillo, Kolumbien, begann seine universitäre Laufbahn an der Universidad Icesi in Cali, wo er von 2007 bis 2012 einen Bachelor in Industriedesign erwarb. Anschließend studierte er zwei Austauschsemester im Studiengang Produktdesign an der Universidad de los Andes in Bogotá.

Als Preisträger bei der Internationalen Möbelmesse (IMM) Köln 2010 kam Christian Andrés Parra Sánchez zum ersten Mal nach Deutschland und erwarb 2018 an der Kunsthochschule Halle “Burg Giebichenstein” seinen Master of Arts. 

Für seinen Masterabschluss an der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle, entwarf er vier absurde „Entfremdungsgegenstände“, die auf ironische Art und Weise Xenophobie und Rassismus thematisieren: Xenophilofon, Rassistektor, Videoveritas und Egoreflektor. Hierfür wurde er für den Designpreis der Burg Giebichenstein 2018 nominiert und gewann den Grassi-Nachwuchspreis, welcher einen Ankauf seiner Arbeiten durch das Grassi-Museum Leipzig für dessen ständige Sammlung ermöglichte. Im selben Jahr wurde auch seine Masterarbeit mit dem Herder Förderpreis der Stadt Weimar ausgezeichnet.

Sein beruflicher Werdegang erstreckt sich sowohl auf die funktionsbasierte Dimension des Produktdesigns als auch auf die Entwicklung und Umsetzung von Kunstinstallationen mit performativem Charakter.

Christian Andrés Parra Sánchez ist seit 2022 künstlerischer Mitarbeiter an der Professur Kunst und ihre Didaktik an der Fakultät Kunst und Gestaltung der Bauhaus-Universität Weimar. Er lebt und arbeitet als freischaffender Künstler und Designer in Berlin.   

Weitere Wettbewerbe/Preise

2012 als Finalist und Ausstellung beim Internacional Talentos Design del Banco Santander, Madrid (Spanien) mit den Projekten „Atar“. „Compress“ und „Nomadic“ 2011 zweiter Platz im Rahmen des Internationalen Wettbewerbs Instituto Europeo de Diseño, Madrid mit „Umbrella CMYK“ 2010 Gewinner des Internationalen Wettbewerbs Microsoft PhotoBoothChallenge 

Projektmodule SoSe 2024

Participate - Play - Perform

Phänomenale soziokulturelle Praktiken könnten eine dekolonialisierte terminologische Alternative zum Begriff ”Ritual” bieten, der bis heute oft negativ mit Stereotypen, Rigidität, Esoterik und Vormodernität assoziiert wird.

Diese Praktiken sind überaus produktiv. Sie dienen dazu, soziale Allianzen zu bilden oder kollektive Beziehungen zu festigen. Sie erscheinen als ludische, kulturelle und gemeinschaftliche Handlungsstrategien, eine Art ”Dialog” mittels Mimik, Gestik und Sprache.

Solche sozialen und methodischen Vorgehensweisen manifestieren eine gewisse Eigenständigkeit, in der die Akteure einerseits den eigenen Logiken der jeweiligen Praktiken folgen, sich andererseits diesen jedoch anpassen und unterwerfen. In solchen kollektiven Prozessen werden Aspekte der Bewahrung, des Übergangs und der Transzendenz betont.

Diese Handlungsweisen bieten unter Berücksichtigung zahlreicher ästhetischer und künstlerischer Aspekte wie Symbolik, Wiederholung und Mimesis ein vielfältiges Feld für künstlerische Praxis und wissenschaftliche Forschung.

In diesem Projektmodul werden wir verschiedene soziokulturelle Praktiken beobachten, untersuchen, analysieren und dokumentieren. Im Mittelpunkt dieser Lehrveranstaltung steht die Frage, wie sich soziale Beziehungen durch performative und ludische Prozesse konstituieren.

>>Zur Vorlesungsverzeichnis

Vergangene Projektmodule

WiSe 23-24 | Probelauf

Das Projekt "Bauhauskapelle 23+" zielt darauf ab, den akustisch-experimentellen Charakter der Bauhauskapelle von 1923-24 wiederzubeleben und mit innovativen zeitgenössischen künstlerischen Ansätzen neu zu präsentieren.

 

 

mehr

SoSe 2023
Bei post- und transfaktischen Dimensionen geht es weniger um Wahrheiten, als vielmehr um die Interaktion und Abhängigkeit zwischen Fakten und Wahrnehmung, Emotionen und Erzählungen, Überzeugungen und “logischem Denken”. Die Frage, die uns durch das Projekt leiten wird, ist, wie wir diese Dimensionen in simplifizierter Form durch gestalterische und künstlerische Herangehensweisen darstellen können.

mehr

WiSe 22-23 | Probelauf

Im Projekt der LAK-Studierenden des ersten Semesters werden gestalterische und künstlerische Handlungsmöglichkeiten, Techniken und Methoden am Beispiel einer "Impossible Machine" erlernt. Diese kinetische Apparatur gleicht vom Funktionsablauf einer Rube-Goldberg-Maschine, die eine Aufgabe in vielen Einzelschritten ausführt.

mehr

SoSe 2022

Hyperobjekte sind reale und omnipräsente Phänomene, die in Raum und Zeit extrem kolossal und mächtig wirken. Sie existieren im Hier und Jetzt, jenseits von uns, um uns und in uns. Da unsere räumliche, visuelle und greifbare Wahrnehmung uns nur eine begrenzte Realität vermittelt, übersteigt die tatsächliche Größe von Hyperobjekten die menschliche Vorstellungskraft.

mehr

Im Rahmen seiner Doktorarbeit erforscht Christian Andrés Parra Sánchez neue postvisuelle und transsensorische Dimensionen anhand gestalterischer und künstlerischer Strategien. Das Ziel seiner Forschung ist die Förderung eines effektiven Begreifens von Hyperkomplexität (ultradynamische, netzartige, feedbackbasierte Prozesse) im gesellschaftlichen, künstlerischen sowie pädagogischen Kontext. Christian Andrés Parra Sánchez bewegt sich mit seinen Arbeiten zwischen Objekten industrieller Produktion und Kunstinstallationen. Im Mittelpunkt seiner künstlerischen Arbeit werden überwiegend soziopolitische Phänomene thematisiert und kritisch bearbeitet.

Weitere Informationen über seine Arbeit finden Sie unter www.parra.exposed

"Gute Nacht!" - POWER HOUSE Episode 02

Poster POWER HOUSE - Nova Space

2022-2023 

Polymerbeton mit Bauschutt versetzt

Je 25 x 75 x 55 cm 



Mit seinen Arbeiten bewegt sich Christian Andrés Parra Sánchez zwischen künstlerischen Interventionen und Objekten industrieller Produktion, die oftmals gesellschaftspolitische Dimensionen annehmen und Fragen zu sozialer Gerechtigkeit aufwerfen. Seine weiträumige Installation “Gute Nacht!”  (2022/23), die aus in Beton gegossenen Kopfkissen besteht, welche sich über das Foyer sowie den Vorplatz des Schiller-Museums erstrecken, thematisiert das Leben wohnungsloser Menschen in prekären Verhältnissen auf der Straße.

Obwohl Obdachlose fast überall zum Stadtbild gehören, sind sie in den wenigsten Fällen wirklich sichtbar; viele Städte und Kommunen entwerfen gar Strategien, wie sie gänzlich aus den Innenstädten vertrieben werden können. Die Kissen aus Beton geben symbolische Sichtbarkeit und thematisieren unseren Umgang mit dieser Schwelle zwischen einem Zuhause und keinem Zuhause, welche durch politische Unruhen, Flucht, steigende Preise für Lebensmittel und Energie fragiler denn je geworden ist.



Die Arbeit ist Teil der Ausstellung

POWER HOUSE

Episode 02

no one belongs here more than you

ab 25.05.2023 nova space @ Schiller-Museum

Schillerstr. 12, 99423 Weimar 



Text: Katharina Wendler - Kuratorin / Leitung

"Gute Nacht!" Bildergalerie