ANNA LÜBBE-DANENAITE (Erfurt) IC:UC

EXHIBITION

IC:UC. Scheinbar nur Buchstaben, die ausgesprochen in englischer Sprache

so viel mehr in sich zu tragen scheinen. Auf Deutsch sind es nur Buchstaben.

Ist das nur eine Einbildung oder eine Illusion? Ich kann diese aber nur verstehen,

wenn mir die Sprache geläufig ist. Wie eine Mikrogesellschaft stehen die

Zeichen zusammen. Sie beziehen sich auf unsere Vorstellungskraft, auf unsere

Fähigkeit, Referenzen und Muster zu finden und sie verweisen auf uns, auf

unsere Fähigkeiten kommunikativ und reflexiv zu sein.

Im Rahmen meiner künstlerisch-praktischen Abschlussarbeit begab ich mich auf die Suche nach unterschiedlichen Wahrnehmungsebenen und deren Auswirkungen auf unser Weltverständnis. Im Medium der analogen Carborundum-Radierung versuchte ich mir eine tiefere Ebene – einen weiteren Raum der Erfahrung neben den der Sprache - zu eröffnen. Im Akt des Auftragens und in dem des Druckens verlor ich mich als Produzentin in einer beinahe passiven Resonanzschleife. Diesen Moment versuchte ich in unterschiedlichen Realitätsebenen hineinzuweben. Vom Analogen aus, begab ich mich zu einem digitalen Resonanzraum. Augmented reality (AR) bot mir die Möglichkeit, auch in einer immateriellen Welt die Illusion einer haptischen Wahrnehmung zu generieren und so unsere Sinne auf die Probe zu stellen. Die Bewegung zwischen den verschiedenen Ebenen unserer Weltwahrnehmung, welche durch unsere gesprochene Sprache bestimmt wird, leitet diese Arbeit und eröffnet Raum für neue Resonanzgefüge.

Ein Bericht von Anna Lübbe-Danenaite