LARA HANN (Weimar) // do you resonate?

EXHIBITION

Lara Hann, Absolventin des Lehramts Kunsterziehung an der Bauhaus-Uni Weimar, zeigte in do you resonante? am Sonntag, den 15.11., ihre Abschlussarbeit, die sie am Donnerstag zuvor verteidigt und erfolgreich bestanden hatte. Die gefilmte Performance war für die Zuschauenden am besten nach einem Abdunkeln des PC-Bildschirms zu verfolgen. Die Video-Mapping-Elemente, also das Projizieren von bewegten Bildern auf dreidimensionale Objekte, die die Künstlerin hochhielt, erzeugten durch das Spiel von Licht, Schatten und Reflexionen zusammen mit der Musik eine kosmische Atmosphäre. Das Bildmaterial setzte sich aus erinnerungsartigen Schnipseln zusammen – sommerliche Szenen, abstrakte Formen –, die auf dem weiß angemalten Gesicht der Performerin ebenso wie auf den hochgehaltenen Gegenständen auf eindrückliche Weise Materialität erlangten. Durch die schwarze Kleidung und ihren neutralen Gesichtsausdruck trat Lara Hann zwar als Individuum in den Hintergrund, jedoch wurden durch die Auswahl der Filmsequenzen sowohl ein Eintauchen in ihre persönlichen Einsichten als auch die Anregung eigener Assoziationen möglich. Die gelungene Reflexion der Eigen- und Fremdwahrnehmung und das Sich-in-Beziehung-Setzen zum Gezeigten äußerte sich in viel Lob und positiven Kommentaren der Zuschauenden im Anschluss. Neben der Video-Aufzeichnung der Performance an sich, präsentierte Lara Hann eine von ihrer durchgeführten Unterrichtseinheit mit Schüler*innen, denen sie ein Resonanz-Kit zusammengestellt hatte, um eigene Filmideen umsetzen zu können. Ziele ihrer Arbeit waren hierbei eine Sensibilisierung der Schüler*innen für ein visuelleres Denken und Gestalten, das den eigenen Bilderkonsum kritisch reflektiert und bewusst Manipulationen wie Zeittäuschungen und Synästhesien einsetzt. Durch eine Loslösung von eigenen Wahrnehmungsmustern und -gewohnheiten sollte ein experimenteller Zugang ermöglicht werden, der die Ebenen zwischen real und irreal verbindet.

Zitate aus dem Chat

„Fesselnd, weil unter anderem richtig ästhetisch!“

„Das Ich mit der Welt, dem Kosmos auf definierten Realitätsflächen verbunden.“

„Toll, als du die Kamera selbst durch den Spiegel gezeigt hast, eine wunderbare Metapher: Denn alles ist nur eine Inszenierung.“

Ein Bericht von Frederieke Schmidt