TABEA BORCHARDT (Essen) // Möglichkeitsräume – Wege und Orte der Vermittlung, Freiheit der Ausgestaltung, Perspektiven vermittelnder und pädagogischer Angebote

SESSION II

Tabea Borchardt lebt und arbeitet als freischaffende Künstlerin und Fotografin in Essen. Sie konzipiert, realisiert und begleitet Kunst- und Medienprojekten an unterschiedlichen Bildungsorten. Des Weiteren ist sie Mitglied des Künstlerkollektivs „Triebfeder“. In ihrer Session „Möglichkeitsräume – Wege und Orte der Vermittlung, Freiheit der Ausgestaltung, Perspektiven vermittelnder und pädagogischer Angebote“ trat Tabea Borchardt in eine offene Diskussion mit den Zuhörenden. Ihr Ziel war es, die vielfältigen Möglichkeiten und Spielräume aufzuzeigen, die die Kunst und ihre Vermittlung bietet. Sie sprach über Bildungsorte mit engen Rahmenbedingungen wie Kitas oder Grundschulen, über Zufall und Planung, Experiment und Neuorientierung in Vermittlungsprozessen. Konzepte seien gut, so Borchardt, es sei aber genauso wichtig, aktuelle politische oder regionale Ereignisse, die die Beteiligten betreffen, einzubeziehen. Wie beeinflussen institutionelle Rahmenbedingungen künstlerisches Arbeiten und worin unterscheiden sie sich? Welchen Einfluss hat der Raum der Durchführung auf das Resultat? Tabea zeigte konkrete Unterrichts- bzw. Projektbeispiele, die sie durchgeführt hat. Sie betont, dass sie absichtlich kein beispielhaftes Bildmaterial zeigt, um den Schüler*innen einen eigenen Erfahrungsgewinn über das Material zu ermöglichen. Sie ermutigt die Schüler*innen Geräte, wie zum Beispiel einen Scanner, auf ungewohnte, alltagsfremde Weise zu nutzen. Sie stellt Projekte mit Jugendlichen vor, innerhalb dieser sie bewusst die sich verfestigenden Weltvorstellungen junger Menschen zu erkennen versucht und dort interveniert. Auch Erwachsenenprojekte kommen zur Sprache, in denen es oft gilt, verloren gegangene Kreativität wiederzubeleben und offenes Denken stark zu machen. Aus den Materialien, die den Teilnehmenden der Session im Tagungspaket zugesandt wurden, ließen diese etwas Neues entstehen. Die aus Karton, Millimeterpapier, Nadel und Faden sowie Einweggummis entstandenen Arbeiten wurden fotografiert und in ein Conceptboard geladen. Versammelt auf der digitalen Pinnwand konnten die entstandenen Arbeiten mit allen Teilnehmenden in Echtzeit geteilt werden. Am Ende der Session befragte Tabea Borchardt tradierte Zeigeformen und stellte Ideen zur Etablierung von Resonanzräumen in Ausstellungen, Präsentationen und Publikationen vor.

Ein Bericht von Kerstin Grießhaber