in Zusammenarbeit mit Nina Lundström
In den letzten Jahren hat die für beinahe tot erklärte Kunstrichtung Minimalismus ein Revival erlebt, nun mit politischen Inhalt gefüllt.
Von einem politischen Minimalismus zu sprechen ist ein Widerspruch in sich, denn die Kunstbewegung des Minimalismus definierte sich gerade über ihre Ablehnung jeglicher Bezüge zur Außenwelt. Politische, narrative und biographische Inhalte wurden damals ignoriert, um sich auf die ästhetische Wirkung von Form und Struktur zu konzentrieren. Frank Stellas bekannter Spruch ”What you see is what you see” wurde zum Schlachtruf, mit dem man die Trennung von Kunst und Gesellschaft proklamierte.
Die Spannung des offensichtlichen Widerspruchs zwischen den verschiedenen Bedeutungen von Minimalismus schafft einen formalen und substanziellen Zwischen-Raum, den sich die aktuellen Kunstproduktion zu Eigen macht durch die Erweiterung der künstlerischen Ausdrucksmittel auf Performance und Konzeptkunst. Im Gegensatz zum Minimalismus oder Post-Minimalismus liegt in unserem Projekt der Schwerpunkt nicht auf dem Fehlen figurativer Darstellung und der Reduktion oder gar Abstraktion einer elementaren geometrischen Form, sondern auf einer narrativen konzeptuellen Grundlage. Dieser betrifft einen bestimmten Bereich gesellschaftlicher und politischer Überlegungen, von Betrachtungen zur Ökologie oder zum Körper bis hin zu sozioökonomischen, ideologisch-politischen oder humanistisch-ethischen Fragen.