Die Produktdesignerin Sophie Jahns hat ein Konzept für einen Kleiderschrank entwickelt, der es Demenzkranken ermöglichen soll, länger autonom zu bleiben. Der klar gegliederte Kleiderschrank sorgt für Orientierung in optischer, struktureller und haptischer Hinsicht und kann den sich verändernden Bedürfnissen bei fortschreitender Krankheit angepasst werden.
Oberstes Ziel des Entwurfs ist es, die Selbstbestimmtheit des Menschen im Krankheitsverlauf so lange wie möglich zu erhalten. Daher zeichnet sich der Schrank durch eine klare Gliederung aus. Zunächst fällt die Textilummantelung ins Auge, die mit farblichen Kontrasten für Struktur und Ordnung sorgt. Darüber hinaus regt der Einsatz von Textilien haptisch den taktilen Sinn an, was sich nachweislich positiv auf das Wohlbefinden der Patienten auswirken kann.
In zwei voneinander getrennten Bereichen können längere und kürzere Kleidungsstücke, z.B. Hosen und Hemden, aufgehängt werden. Mit frei beweglichen Trennelementen können die Nutzerinnen und Nutzer Kleidungsstücke bzw. Kleidungsgruppen voneinander separieren und zusätzlich strukturieren.
Eine integrierte Schublade weist eine große, gut erkennbare Öffnung jeweils an Front und Deckel auf. Diese gewährt zum einen eine bessere Sicht ins Innere, zum anderen fordert sie explizit zum Greifen auf und verdeutlicht die Funktionsweise. Die Schublade selbst ist in Fächer unterteilt, die Ordnung zwischen Socken, Unterwäsche und Unterhemden schaffen. Während des Krankheitsverlaufs können additiv eindeutige Piktogramme, die eine unterstützende, orientierende Wirkung haben, an der Vorderseite der Schublade angebracht werden.
Ein an der Tür integrierter Kleiderhaken ermöglicht das Aufhängen von Kleidung. Die Pflegerinnen und Pfleger oder Angehörige können so die Kleidung bereit legen – das Abnehmen sollen Betroffene selbst übernehmen. Die Krankheit muss aufgrund ihrer verschiedenen Phasen als Prozess verstanden werden. Der Entwurf reagiert auf diese Anforderungen, indem er modular aufgebaut ist. Der Schrank kann jederzeit erweitert werden und passt sich so seinen Benutzern und deren Bedürfnissen an.
Das Kleiderschrankkonzept entstand im Rahmen der Abschlussarbeit von Sophie Jahns im Studiengang Produkt-Design an der Fakultät Gestaltung der Bauhaus-Universität Weimar und wurde von Prof. Gerrit Babtist und Prof. Wolfgang Sattler betreut.
Hintergrund:
Den Ausschlag für die Entwicklung des Konzeptes gab die stetig steigende Zahl an Demenzerkrankungen. Allein in Deutschland wird die Krankheit jährlich bei 250.000 Menschen diagnostiziert. Der Kleiderschrank soll helfen, das Wohnumfeld an die Veränderungen, bedingt durch den fortschreitenden Krankheitsverlauf, anzupassen, um eine hohe Lebensqualität der Betroffenen möglichst lang aufrecht zu erhalten.
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