In ihrem Vortrag sprach Prof. Bennett über den Ausdruck von Vitalität und Intensität im Wechselspiel von Kunst, Wissenschaft und Technik. Anhand von Kritzeleien (doodles) von Paul Klee und Franz Kafka sowie Experimentalfilmen von Len Lye entwickelte sie eine neue Perspektive darauf, wie die kaum wahrnehmbare Aktivität und Wirkmächtigkeit von Materie und Umwelteinflüssen mit menschlichen Handlungen zusammenspielen und zum Ausdruck kommen.

Daran anknüpfend folgte am Donnerstag ein Workshop mit den Angehörigen des Graduiertenkollegs Medienanthropologie und interessierten Gästen. Im Mittelpunkt standen die Wahrnehmungsphilosophie des französischen Phänomenologen Maurice Merleau-Ponty sowie ein eigener Text von Bennett, in dem sie der Verschränkung von Schreib- und Zeichenpraktiken mit atmosphärischen, virtuellen, nicht-menschlichen Einflüssen nachgeht. Die Teilnehmenden diskutierten angeregt darüber, wie solche Handlungen angemessen beschrieben werden können und welche politischen Implikationen aus einer solchen Sichtweise folgen.