Die diesjährige Medientour der Thüringer Ministerin für Bundes- und Europaangelegenheiten und Chefin der Staatskanzlei, Marion Walsmann, führte am 9. August 2013 auch an die Fakultät Medien der Bauhaus-Universität Weimar. Auf eine angeregte Diskussion im Internationalen Kolleg für Kulturtechnikforschung und Medienphilosophie (IKKM) über den Status und die Bewertung analoger und digitaler Medien folgte eine Präsentation verschiedener Projekte in den Laboren der Medieninformatik. Einige der Technologien konnte die Ministerin dabei sogar selbst erkunden, beispielsweise 3D-Visualisierungen am Holodeck.
»Die Bauhaus-Universität Weimar ist eine der renommiertesten Universitäten, die wir in Thüringen haben. Der Ruf der Universität hat internationale Strahlkraft und die hier ausgebildeten Studenten können problemlos hinaus in alle Welt gehen. Darauf sind wir sehr stolz«, resümierte Marion Walsmann ihre Eindrücke des Besuchs.
Internationale und disziplinenübergreifende Forschung
Im Gespräch mit den beiden Direktoren des IKKM, Prof. Lorenz Engell und Prof. Bernhard Siegert, interessierte sich Walsmann besonders für Forschungsansätze innerhalb des Kollegs und konkrete Fragestellungen, zum Beispiel, wie sich die Technisierung unserer Lebenswelten auf den Menschen auswirkt. Thematisiert wurde die Attraktivität der Weimarer Forschung für Geisteswissenschaftler weltweit und die hohe internationale Reputation des Kollegs. Die beiden Direktoren betonten, dass ein Ruf nach Weimar inzwischen als bedeutsame Station innerhalb einer geisteswissenschaftlichen Karriere gelte.
In dem Gespräch wurden weiterhin die Wechselwirkung von Forschung und Lehre thematisiert, das Zusammenspiel mit der Universität und anderen Professorinnen und Professoren, aber auch die Strukturen und Abläufe innerhalb des Kollegs sowie die langfristige Finanzierung. Walsmann ging zudem auf die Idee eines thüringenweiten Mediencampus ein, der Studierenden breitere Möglichkeiten bieten könne.
Riesige Datenmengen und Virtuelle Welten
In den Laboren der Medieninformatik erhielt Walsmann anschließend eine beeindruckende Präsentation verschiedener Forschungsprojekte. Prof. Benno Stein stellte gemeinsam mit wissenschaftlichen Mitarbeitern anschaulich vor, wie an Themen wie Big Data, Information Retrieval oder Data Mining geforscht wird. Demonstriert wurden beispielsweise der Plagiatefinder picapica, das Projekt Wikipedia Vandalism und die Formulierungshilfe für englische Texte Netspeak. Anschließend konnte Walsmann beeindruckende 3D-Visualisierungen im Virtual Reality Lab betrachten und mithilfe interaktiver 3D-Projektionen ihrem virtuellen Gegenüber auf einer Burg sogar die Hand geben.
Zum Abschluss ihres Besuchs besichtigte die Ministerin noch die Baustelle des Digital Bauhaus Lab. In dem Forschungsbau werden ab 2014 Themen der Medieninformatik gemeinsam mit denen der Künste, der Geistes- und Medienwissenschaften, der Architektur und der Ingenieurwissenschaften unter einem Dach erforscht werden.
Hintergrund
Die Ministerin besucht in diesem Sommer zahlreiche Medienstandorte in Thüringen: Redaktionen, Medienunternehmen und Hochschulstandorte. Zu ihrer Tour sagte die Ministerin: »Der Standort Thüringen befindet sich im nationalen und internationalen Konkurrenzkampf. Deshalb sind ständig Ideen und Handlungsansätze gefragt, um für die Unternehmen attraktive Rahmenbedingungen zu schaffen.«
Aus der Sicht der Bauhaus-Universität Weimar und des IKKM gehören zu diesen Rahmenbedingungen nicht nur wirtschaftliche Faktoren. Es braucht ebenso Menschen und Institutionen, die über Medien nachdenken, ihre Geschichte erforschen und unsere Medienlandschaft kritisch und analytisch begleiten.
Die Bauhaus-Universität Weimar steht mit der deutschlandweit ersten Fakultät Medien für diese Verbindung aus theoretischer und praktischer Medienarbeit. Neben zahlreichen Medienstudiengängen in Medienwissenschaft, -informatik sowie Medienkunst/Mediengestaltung setzt die Universität auf international sichtbare Medienforschung.
Das Internationale Kolleg für Kulturtechnikforschung und Medienphilosophie (IKKM)
Das IKKM widmet sich seit 2008 der kulturwissenschaftlichen Erforschung der Medien. Jedes Jahr kommen bis zu zwanzig international renommierte Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen nach Weimar um sich hier über die neuesten Entwicklungen der internationalen Medienwissenschaft auszutauschen. Sie wohnen in Weimar, halten hier Vorträge und Seminare, diskutieren miteinander und arbeiten an ihren eigenen Forschungsprojekten weiter.
Das IKKM ist eines von zehn Käte Hamburger Kollegs. Es wird mit zunächst fast 10 Mio. Euro finanziert aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung. Die beiden Weimarer Professoren Lorenz Engell und Bernhard Siegert sind die Direktoren des Kollegs. Die erste sechsjährige Förderphase geht Anfang des kommenden Jahres zu Ende. Daran wird sich eine zweite, ebenfalls sechsjährige Förderung durch das Bundesministerium anschließen.
Das Digital Bauhaus Lab
Das Digital Bauhaus Lab ist ein interdisziplinäres Forschungszentrum, das ab 2014 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in den Bereichen Informatik, Ingenieurwissenschaften, Gestaltung und Geisteswissenschaften modernste Laborflächen und Arbeitsumgebungen auf technisch höchstem Niveau bieten wird. In dem deutschlandweit einzigartigen Gebäude findet zukünftig Forschung zu Themenfeldern statt, die hochaktuell und von zentraler Bedeutung für unsere Informationsgesellschaft sind. Dazu gehören die Schwerpunkte Informationssuche und Wissensverarbeitung, Digital Engineering, Technologie und Gesellschaft sowie Sicherheit und Vertrauen.
Auf vier Etagen werden zehn Labore untergebracht sein: Ein Interface-Entwicklungslabor und ein Visual-Analytics-Labor bilden beispielsweise eine ideale Symbiose für die Hard- und Software-Entwicklung moderner Benutzungsschnittstellen. Auch ein Multi-User 3D-Display zieht ins Digital Bauhaus Lab ein, eines von sechs geplanten Forschungsgroßgeräten und bisher das einzige seiner Art weltweit.
Weitere Informationen:
www.ikkm-weimar.de
www.digital-bauhaus-lab.de
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