Bauhaus-Universität Weimar zeigt Theaterstück zur Veränderung jugendlicher Sexualität
Jugend, Sex und Internet. Das Fernsehstudio der Bauhaus-Universität Weimar ist am Donnerstag Schauplatz eines ungewöhnlichen Theaterstücks: In „Bella“ verhandelt der junge Autor und Medienkunst/Mediengestaltungsstudent Georg Lichtenegger die Veränderung jugendlicher Sexualität durch die permanente Verfügbarkeit von Pornografie im Internet. Das Stück ist innerhalb eines freien Projektes an der Professur Medien-Ereignisse unter der Betreuung von Prof. Wolfgang Kissel entstanden.
Die einschlägige Forschung weist darauf hin: Sexualität wird heute nicht mehr entdeckt, sondern durch Pornodarstellungen erlernt. Jocelyne Robert, eine französische Sexologin, bringt das so auf den Punkt: „Früher haben sich die Mädchen im Alter zwischen zehn und zwölf vor allem dafür interessiert, wie man richtig küsst. Heute, nur knappe 20 Jahre später, lautet die meist gestellte Frage in dieser Altersgruppe: Wie kriege ich den perfekten Blow-Job hin?“ Die junge Bella (Runa Pernoda Schaefer) spiegelt genau dies wieder. Sie ist die Personifizierung einer Jugend, deren sexuelle Sozialisation im Internet stattfindet.
Autor und Regisseur Georg Lichtenegger saugt sich seine Geschichte nicht aus den Fingern, vielmehr zieht er sie aus dem Netz. So entwickelt er den ersten Akt aus Forum-Beiträgen der Online-Frauenzeitschrift „gofeminin.de“.
Bellas fiktives Leben führt sie zu einem Therapeuten (Hannes Sell). Doch der braucht eigentlich selber Hilfe und treibt die junge Frau dem Abgrund entgegen: „Ich darf mich nicht mehr dagegen wehren, dann tut es auch nicht weh und dann ist es auch keine Vergewaltigung mehr, denk ich mir mal.“
Lichteneggers Zweipersonenstück ist nicht in der Jugendpornografie angesiedelt. Die Geschichte blickt vielmehr in die Zukunft und zeigt eine mögliche Auswirkung dieses entfesselten Geschlechtslebens.
Georg Lichtenegger
Der Autor und Regisseur wurde in der Nähe von Regensburg geboren. Nach seinem Abschluss Bachelor of Recording Arts in München studiert er derzeit Medienkunst/Mediengestaltung an der Bauhaus-Universität Weimar. Als freischaffender Autor und Regisseur inszenierte er 2009 „Zwei Schwestern“ in München und 2012 „Bella“ in Berlin. Voraussichtlich schließt er sein Studium im November 2012 mit seiner dritten Arbeit „Das Gummiboot“ ab.
Runa Pernoda Schaefer
Die Hamburgerin studierte Schauspiel an der Hochschule für Schauspielkunst „Ernst Busch“ Berlin und war anschließend an verschiedenen Produktionen des Studiotheaters Berlin beteiligt „Platonov“ (Regie: Prof. Michael Keller, 2010), „Zement“ (Regie: Angelika Waller, 2010), „Leonce und Lena“ (Regie: Alexander Lang, 2011), „Die Frau von früher“ (Regie: Nick Hartnagel, 2011). Derzeit spielt Runa Schaefer an der Schaubühne am Lehniner Platz in „Nachtasyl“ in der Regie von Prof. Peter Kleinert.
Hannes Sell
Der Berliner besuchte die dortige Schule für Schauspiel und wirkte in WER LIEBT, DER GEHET IN DEN TOD am TIK Berlin unter der Regie von Ekkehardt Emig mit. Im selben Jahr spielte er in SPEED DATING in der Regie von Jeanette Wagner die Rolle des Richard. Als „Affenkönig“ war er zudem Teil der Inszenierung von Konstantin Weckers Musical DAS DSCHUNGELBUCH in der Regie von Armin Beutel. 2010 spielte er in der ARD- Produktion DER KALTE HIMMEL mit. Synchronsprecher war Hannes Sell u.a. bei 24, NUMBERS und CALIFORNICATION.
Bella. Das Theaterstück im Fernsehstudio der Bauhaus-Universität Weimar
Zeit: Donnerstag, 12. Juli 2012, 20 Uhr
Ort: Fernsehstudio, Steubenstraße 6a, 99423 Weimar
Kontakt:
Georg Lichtenegger
Tel: +49 (0) 173/56 91 762
E-Mail: georg[at]georglichtenegger.de
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