Ein Workshop des Graduiertenkollegs »Mediale Historiographien« (Erfurt – Jena – Weimar) an der Friedrich-Schiller-Universität Jena am 1. und 2. Dezember 2011
Die raumgreifende Präsenz von bewegten Lichtfassaden in den Zentren heutiger Metropolen zeitigt ein, wenn auch nicht neues, vielleicht aber intensiviertes Verhältnis zwischen urbanen Wahrnehmungskörpern und den sie umgebenden oder auch – dies bleibt zu klären – raumkonstituierenden Flächen städtischer Architektur. In der fragmentierten Fülle der Leucht-, Werbe- und Anzeigetafeln, die oftmals die gesamte Fläche baulicher Fassaden übernommen haben, zeigt sich nicht nur die schon sehr früh festgestellte Verwandtschaft von urbanen und kinematographischen Wahrnehmungsmodi. Mit der Entgrenzung der Kinoleinwand außerhalb des Kinosaals, an deren vorläufigem Ende die Lichträume in den Zentren nächtlicher Millionenstädte stehen könnten, drängt das Beziehungsgeflecht zwischen bewegten Oberflächen, urbanen Raumerfahrungen und den sie durchmessenden Subjekten erneut in den Vordergrund. Eine Unterscheidung von innen und außen wird unterlaufen, der singulären Projektion stehen viele bewegte Flächen gegenüber, Räume werden neu geordnet und Blicke verschoben.
Der Workshop will den Erscheinungsformen und Entstehungsbedingungen der bewegten Fassade in seinen phänomenologischen, medialen und historischen Dimensionen auf die Spur kommen. Überdies werden Fragen nach der illuminierten Raumkonstitution und Konfiguration solcher komplexen Ensembles aufgeworfen. Welche Techniken und Operationen entwickeln, teilen und wandeln Film und Architektur mittels der Fassade? Ist die Architektur zum Film geworden oder nutzt der Film die Architektur auf eigene Weise – müssen wir sie erneut üben und erlernen? Können wir von einer Rückführung der Leinwand oder gar einem Re-entry in jenen Raum sprechen, der einst die Entwicklung der bewegten Bilder derart bestimmte (streetscape)? Oder müssen wir mehr noch auf eine operationale Trias, auf die Disposition von Beobachter, Fläche und Apparatur achten?
Programm
Donnerstag, 1. Dezember 2011:
Senatssaal des Universitätshauptgebäudes der Friedrich-Schiller-Universität Jena (FSU), Fürstengraben 1
19.30 Uhr: Malte Hagener (Marburg)
"Von der Auflösung des kinematografischen Dispositivs – Zur Genealogie des mobilen Displays"
Freitag, 2. Dezember 2011:
Ernst-Abbe-Platz 8, Raum 205 (FSU)
10 Uhr: Einführung
10.30 Uhr: Claudia Tittel (Jena)
"Urban Screens – Eine Typologie"
11.15 Uhr: Kaffeepause
11.45 Uhr: Christoph Eggersglüß (Erfurt – Jena – Weimar)
"Fassadengefechte und Oberflächenphänomene, circa 1970"
12.30 Uhr: Dietmar Kammerer (Marburg)
"Falsche Fassaden, Ampel-Kino, blinkende Gebäude. Ein Bildervortrag aus Berlin"
13.15 Uhr: Mittagspause
14.45 Uhr: Tobias Ebbrecht (Weimar)
"Wall/Screen - Poröse Projektionen"
15.30 Uhr: Robert Geib (Erfurt – Jena – Weimar)
"Die Fassade als bewegte Schicht – Medialisierung und Historisierung urbaner Stadträume im japanischen Animationsfilm"
16.15 Uhr: Abschluss
Konzept, Organisation, Kontakt:
robert.geib[at]uni-jena.de
christoph.eggersgluess[at]uni-weimar.de
Weitere Informationen finden Sie unter:
http://www.mediale-historiographien.de/
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