Mittwoch, 28. Oktober, 20 Uhr, Audimax der Bauhaus-Universität, Steubenstraße 6
Christiane Büchners Dokumentarfilm „Das Haus der Regierung“(D 2003) erzählt von einem Moskauer Luxusghetto, in dem sich die sozialistische Nomenklatura vor ihrem Volk verschanzte. Die gewaltige stalinistische Wohnmaschine ist gleichsam Ausdruck der Lebensferne aller sozialistischen Staatsapparate, die mit für den Zusammenbruch des Ostblocks verantwortlich war.
Moskau 1928: Gegenüber dem Kreml wird das größte und aufwändigste Wohnhaus der UdSSR errichtet, ausgestattet wie ein luxuriöser Überseedampfer. 505 Wohnungen, modernste Einrichtungen, Theater, Kino und Geschäfte, in denen es das gibt, was sonst in Moskau vermisst wird. Nur verdiente Genossinnen und Genossen ziehen ein: Volkskommissare, Politiker, Militärs, Wissenschaftler, Künstler. Es ist in jeder Beziehung etwas besonderes, in diesem Haus zu leben, und es wird ein Alltag aus Privilegien und Terror. Durch die Moskwa getrennt und doch vor staatlichen Zugriff nicht sicher, schuf Stalin ein Luxusghetto, das unter der absoluten Kontrolle seines Apparates stand. Aus der Sicht der Bewohner dieses Machtzentrums, aber auch der Perspektive individueller Ohnmachtserfahrung, entsteht im Film ein lebendiges Bild der Sowjetunion. Langsam entsteht aus den einzelnen Geschichten, die sich immer stärker verweben und im Verlauf des Films verdichten, die Geschichte des Hauses, die zugleich die Geschichte der Sowjetunion und deren Auflösung widerspiegelt. Heute ist das ehemalige „Haus der Regierung“ wieder eine der begehrtesten Wohnadressen Moskaus, gekrönt von einem gewaltigen Mercedes-Stern.
Im Anschluss an die Vorstellung findet ein Filmgespräch mit der Regisseurin Christiane Büchner und Wolfgang Kissel, Bauhaus Film-Institut, statt.
Das Filmfest im Kunstfest schließt mit der heutigen Veranstaltung sein diesjähriges Programm ab.
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