"Jud Süß": Freitag, 5. Juni, 18 Uhr, Bauhausstraße 11
"Jud Süß" und "Harlan – Im Schatten von Jud Süß": Freitag, 5. Juni, 20 Uhr, Kino Lichthaus
Der Filmregisseur Veit Harlan (1899–1964) ist vor allem wegen seines Nazi-Propaganda-Films Jud Süß (D 1940) bekannt. Harlan hat indes auch Rechtsgeschichte geschrieben. Der Regisseur war in einem Entnazifizierungsverfahren als „unbelastet“ eingestuft worden. Zweimal ist er wegen „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ angeklagt und freigesprochen worden. Nach dem Krieg machte er weiter Filme. Ein Hamburger Senator rief dazu auf, Harlans Filme zu boykottieren. Die Zivilgerichte der Hansestadt untersagten diesen Aufruf. Sie sahen darin eine sittenwidrige Schädigung von Harlans Filmfirmen. Der Senator, der zum Boykott aufgerufen hatte, legte daraufhin Verfassungsbeschwerde ein - und gewann. Das nach ihm benannte „Lüth-Urteil“ von 1958 ist die erste grundlegende Entscheidung zu den Grundrechten gewesen. Sie prägt bis heute die Rechtsordnung der Bundesrepublik.
Der Film Jud Süß wird seit diesem Urteil als sogenannter „Vorbehaltsfilm“ eingestuft – das heißt, er darf nicht in der Öffentlichkeit gezeigt werden. Wir zeigen den Film im Rahmen des Seminars „Fälle im Medienrecht“ und laden Studierende der Universität dazu ein.
Dazu zeigen wir den Dokumentarfilm von Felix Moeller über den umstrittenen Regisseur. Der Film Harlan – Im Schatten von Jud Süß (D 2009) „untersucht, welches Erbe Veit Harlan seiner Familie hinterlassen hat. […] Die Frage, die damals die Gerichte und heute die Nachkommen beschäftigt, ist, inwieweit Harlan unter Zwang gehandelt hat oder ob nicht vielmehr Willfährigkeit im Spiel war. Natürlich war eine strafrechtliche Kausalität zwischen Film und Völkermord damals schwer nachweisbar, aber schon Goebbels‘ Äußerung, ‚Jud Süß‘ sei ‚ein antisemitischer Film wie wir ihn nur wünschen können‘, zeigt, dass er als Werkzeug des Völkermordes nicht nur gedacht, sondern auch so eingesetzt wurde.“ Michael Althen, Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 24. April 2009
Freitag, d. 5. Juni 18 .00 s.t.: „Jud Süß“ von Veit Harlan (D 1940)
Bauhausstraße 11, Raum 015, Eintritt frei
Freitag, d. 5. Juni 20.00: „Harlan – Im Schatten von Jud Süß“ von Felix Moeller (D 2009)
Kino Lichthaus, 20.00 Uhr, Eintritt 3 €
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