»Faux terrain« – Fragmente einer Kunstgeschichte des Dings
Mittwoch, 2. Dezember, 19 Uhr, Cranachstr. 47, Salon
Die Kunst des 20. Jahrhunderts hat verschiedene Formen der Einverleibung realer Gegenstände entwickelt: Collage, combine painting, ready made, objet trouvé. Vor dem Hintergrund dieser meist als »avantgardistisch« aufgefassten Techniken, beschreibt der Vortrag eine andere, gegenteilige und gewissermaßen ultra-traditionalistische Praxis der Synthese von Kunstwerk und Ding: das faux terrain der Panoramen des 19. Jahrhunderts, jene Zone zwischen bemalter Leinwand und Betrachterplattform, in der man reale Gegenstände (Waffen, Mobilar, Steine, Geäst etc.) deponierte, um den Illusionismus der Malerei bis dicht an die Realpräsenz der Dinge heran zu führen. Auch wenn das faux terrain in beinahe allen Publikationen zum Panorama erwähnt wird, bleibt sein Status als Realitätseffekt unbestimmt. Mit den genannten Avantgardetechniken hat diese Form der Synthese von Kunst und Ding nichts zu tun, ebenso wenig geht sie aber auch in der klassischen Technik des Illusionismus – dem trompe l'œil – auf. Ausgehend von einigen Schlachtenpanoramen des 19. Jahrhunderts diskutiert der Vortrag das faux terrain als Exzess der Mimesis, der dicht an der Selbstabschaffung der Malerei operiert, in seinem Willen zur Hervorbringung der »Sache selbst« zugleich aber auch besticht.
Weitere Informationen unter www.ikkm-weimar.de
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