Der Ursprung des Reenactments liegt bereits weit zurück: Schon die seit dem Mittelalter im christlichen Kontext verbreiteten Passionsspiele können hier als Vorreiter genannt werden. Als Reenactment bezeichnet man die möglichst detailgetreue Nachstellung bereits vergangener, für die Gesellschaft relevanter Ereignisse in historischer, sozialer und/oder kultureller Hinsicht. Solche Projekte zeigen, dass ein auf sinnlichen Erfahrungen basierendes Forschungsdesign zu einer neuen Art des Wissens führen kann.

Der Hildesheimer Student Sebastian Standke hat für seine Masterarbeit eine praktische und ästhetische Forschung betrieben und in Hildesheim zwei verschiedene Reenactment-Formate – einmal mit und einmal ohne forcierte Publikumsbeteiligung – des populären Kinski-Auftritts in Berlin vom 20. November 1971 durchgeführt. Das Reenactment legte er nicht als Show an, sondern als Forschungsmethode: eine Studie der Ereignisse von damals und zugleich auch eine Auslotung des Medialen, des Historischen und der Wahrnehmung, eine Analyse zwischen Erlebnis und Erfahrung. In Weimar wird er zusammen mit Dr. Mathias Mertens erste Ergebnisse und Probleme diskutieren.

Die Veranstaltung ist Teil der Reihe »Neue Wege in die Medienwissenschaft« von Dr. Simon Frisch, Bereich Film- und Medienwissenschaft, an der Fakultät Medien der Bauhaus-Universität Weimar.

Zeit: Dienstag, 18. Dezember 2012, 19 Uhr
Ort: Audimax der Bauhaus-Universität Weimar, Steubenstraße 6, 99423 Weimar

Weitere Informationen zum Reenactment-Projekt von Sebastian Standke gibt es unter http://www.startnext.de/jesuschristuserloeser.


Kontakt:
Bauhaus-Universität Weimar
Fakultät Medien
Dr. Simon Frisch
Tel.: +49 (0) 36 43/58 37 37
E-Mail: simon.frisch[at]uni-weimar.de