Unsere Social-Media-Feeds wirken meist wie zufällig zusammengestellt. Doch im Hintergrund folgen die Bilderfeeds, also die visuellen Verläufe, ganz bestimmten Kriterien und werden auf jede*n Nutzer*in genau zugeschnitten. Welche Faktoren beeinflussen diese Zusammenstellung? Dieser Frage gehen Forschende ab dem 1. Februar 2023 innerhalb des DFG-geförderten, interdisziplinären Forschungsprojekts »Curating the Feed« nach und werden die Faktoren aufdecken und analysieren.
Federführend im Projekt sind Prof. Dr. Christoph Bareither, Professur Empirische Kulturwissenschaft mit dem Schwerpunkt Digitale Anthropologie an der Eberhard Karls Universität Tübingen, Jun.-Prof. Dr. Sabine Wirth, Professur für Digitale Kulturen an der Bauhaus-Universität Weimar, und Prof. Dr. Benno Stein, Professur für Intelligente Informationssysteme, ebenfalls in Weimar. Das interdisziplinäre Forscher*innen-Team möchte in den kommenden drei Jahren mithilfe ihrer unterschiedlichen Zugänge und Perspektiven ein mehrdimensionales Forschungsdesign umsetzen und so die »curatorial assemblages«, also all die Faktoren, die an der Zusammenstellung von Social-Media-Feeds mitwirken, aufdecken und analysieren.
»Wir möchten verstehen, wie diese digitalen Verläufe gestaltet sind bzw. wie sie zustande kommen. Welchen Einfluss haben Algorithmen sowie der Einsatz von künstlicher Intelligenz und maschinellen Lernverfahren dabei? Und wie genau prägen sie die alltäglichen Lebenswelten zahlreicher Social-Media-User*innen?«, erläutert Dr. Sabine Wirth, Juniorprofessorin für Digitale Kulturen an der Bauhaus-Universität Weimar.
Prof. Bareither erklärt den empirisch-kulturwissenschaftlichen Teil des Projekts: »Die Digitale Anthropologie setzt auf digitale Ethnografie, also teilnehmende Beobachtungen, Interviews und Medientagebücher. So sollen die Mensch-Technik-Beziehungen rund um diese Feeds erforscht werden. Dabei stehen junge User*innen im Fokus, da sie die Expert*innen für das Kuratieren von Feeds sind.«
»Der medienwissenschaftliche Arbeitsbereich«, so Dr. Wirth, »fragt im Rahmen von historischen und medientheoretischen Kontexten danach, welche Rolle Interfaces und Designstrategien für die Formatierung von ›curatorial assemblages‹ haben.«
Ergänzend zu diesen beiden Fachperspektiven kommt als dritter Arbeitsbereich die Medieninformatik hinzu: Prof. Stein bringt die Expertise aus dem sogenannten Natural Language Processing mit und beleuchtet so, wie Algorithmen die Feeds kuratieren. Zudem soll im Rahmen des Projekts hinterfragt werden, wie algorithmische Interventionen die Einseitigkeit von Social Media kritisch reflektieren und einen Beitrag zur zukünftigen Entwicklung diverserer Bilderfeeds leisten: Wie können Algorithmen Einseitigkeit messen und wie können Algorithmen Einseitigkeit verringern?
Über das Schwerpunktprogramm »Das digitale Bild«:
Das DFG-Schwerpunktprogramm führt exemplarische Projekte aus multiperspektivischer Sicht zusammen und thematisiert die zentrale Rolle, die das Bild im komplexen Prozess der Digitalisierung von Wissen in Theorie und Praxis spielt. Dabei werden in zwölf Teilprojekten unterschiedliche Fragestellung und Ansätze untersucht. Ziel ist dabei auch eine enge Vernetzung und produktiver Austausch der einzelnen Forschungsvorhaben untereinander.
Weitere Informationen: www.digitalesbild.gwi.uni-muenchen.de
Für Rückfragen steht Ihnen Juliane Seeber, Referentin für Öffentlichkeitsarbeit und Marketing an der Fakultät Medien, zur Verfügung (per E-Mail: juliane.seeber[at]uni-weimar.de oder telefonisch: + 49 (0) 36 43 / 58 37 06).
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