Stand: Oktober 2019
Projekttitel
Kraft der Kritik. Kritische Praxis zwischen Friedrich Nietzsche und Roland Barthes (Arbeitstitel)
Projektbeschreibung
In meinem Dissertationsprojekt gehe ich der Frage nach, inwiefern die Praxis der Kritik als eine Form verstanden werden kann, welche sich durch wirksame Kräfte verwirklicht. Eine so verstandene Praxis oder Form der Kritik wäre dann weniger als eine Artikulation eines bereits bestehenden „kritikfähigen“ und „mündigen“ Subjekts (kurz gesagt: des Subjekts der Aufklärung) zu verstehen, sondern als ein Effekt oder als eine Resonanz von Kraftwirkungen. Ich möchte – ausgehend von Friedrich Nietzsche und Roland Barthes – untersuchen, auf welche Weise bestimmte mediale und nicht mediale Kräfte das Subjekt der Kritik formieren – und gleichzeitig die Form der kritischen Praxis kontinuierlich umbilden oder umschreiben. Eine derartige Kraft der Kritik lässt sich, wie ich im Detail zu zeigen beabsichtige, etwa in Nietzsches Musikverständnis oder in Barthes’ Figur des Neutrum aufspüren.
Vita
Seit April 2015 bin ich Stipendiat am Kompetenzzentrum Medienanthropologie. Zuvor studierte ich Philosophie, Kulturwissenschaft und Soziologie zunächst an der Universität Bremen, dann an der Universität Potsdam und der Humboldt Universität zu Berlin. Das Studium schloss ich 2013 mit der Magisterarbeit „Die Resonanz des Sinns“ ab, in welcher ich ausgehend von Friedrich Nietzsche, Jean-Luc Nancy und Philippe Lacoue-Labarthe das Verhältnis zwischen Klang, Philosophie und Kritik untersuchte.