2019
Christiane Voss: Anthropomedialität. Zur Einführung
in: Andreas Ziemann (Hg.): Grundlagentexte der Medienkultur. Ein Reader. Wiesbaden: Springer VS 2019, S. 39-44
2018
Johannes Bennke, Johanna Seifert, Martin Siegler, Christina Teberl (Hg.): Das Mitsein der Medien. Prekäre Koexistenzen von Menschen, Maschinen und Algorithmen Paderborn: Fink 2018
Menschliche Existenz ist immer schon Ko-Existenz. Sie vollzieht sich stets im Mitsein anderer. Was aber, wenn diese „anderen“ nicht mehr nur Mitmenschen sind, sondern auch technische Artefakte, Apparate und Algorithmen? Neue Technologien rücken dem Menschen zunehmend auf den Leib. Als Mitbewohner, Verkehrsteilnehmer, Gesprächspartner und Wegbegleiter sind Mensch und Technik heute aufs engste miteinander verwoben: Sie kommunizieren, kooperieren und interagieren. Doch das Bild einer harmonischen Koexistenz von Menschen und Medien weckt Zweifel: Im „Ko“ der Koexistenz verbergen sich immer auch Konflikte und Komplikationen, insistieren Kontrollregime, Asymmetrien und Machtgefälle. Am Beispiel von Drohnen, Prothesen, Algorithmen u.a. erweitern die Beiträge des Bandes daher die Frage der Koexistenz auf den Bereich neuer Medientechniken und konzentrieren sich dabei auf die prekären Momente heutiger Mensch-Technik-Interaktionen.
Lorenz Engell, Christiane Voss, Katerina Krtilova (Hg.): Medienanthropologische Szenen. Die conditio humana im Zeitalter der Medien
Paderborn: Fink, 2018.
Die grundlegende medientheoretische Einsicht, dass Medien unsere Welt maßgeblich verändern, ließ die Kategorie ›des Menschen‹ hinter die Fokussierung auf technische Medien zurücktreten oder gar verschwinden.
Der Band hinterfragt aus medienphilosophischer Sicht die Menschenvergessenheit technikzentrierter Positionen, ohne die Medienvergessenheit der geisteswissenschaftlichen Anthropologien aus dem Blick zu verlieren. Im Mittelpunkt steht nicht die Frage danach, was der Mensch sei, sondern nach dem Wie und Wo seiner medialen Rahmungen und Positionierungen. Die Beiträge von Christine Blättler, Astrid Deuber-Mankowsky, Reinhold Görling, Rainer Leschke, Philipp Stoellger, Eva Schürmann und Andreas Ziemann reflektieren situations- und mediengebundene Figurationen menschlicher Existenzweisen im Plural einerseits als Medieneffekt und andererseits als Gestaltung der Welt durch Menschen.
2017
Martin Siegler: Von der Existenz zur Assistenz. Akteure und Techniken des Beiseins
In: Peter Biniok und Eric Lettkemann (Hg.): Assistive Gesellschaft. Wiesbaden: Springer VS 2017, S. 56-76.
2016
Christiane Voss: Versuch einer Anthropologie des Humors im Zeitalter der postkritischen Vernunft
In: Elif Özmen (Hg.): Über Menschliches. Anthropologie zwischen Natur und Utopie. Münster: mentis 2016. S. 213-232.
Franziska Reichenbecher: The Interplay of Attraction and Repulsion: Approaching the Mysterious Agency of Waste
In: Christiane Lewe, Tim Othold, Nicolas Oxen (Hg.): Müll - Interdisziplinäre Perspektiven auf das Übrig-Gebliebene, Bielefeld: Transcript 2016, S. 65-93.
Johannes Bennke: Die Erschütterung des Humanen
In: Cargo, No. 30, Berlin: Cargo Verlag 2016, S. 54-62.
Johannes Bennke, Kateřina Krtilová: Technology of Senses - Towards Philosophy of Digital Media. An Interview with Mark Hansen
In: Iluminace. The Journal of of Film Theory, History and Aesthetics, 2/2016, Vol. 29.
Johannes Bennke: …and One Day It Will All Fit Together. An Interview with Georges Didi-Huberman
In: Iluminace. The Journal of Film Theory, History and Aesthetics, 1/2016, Vol. 28.
2015
Christiane Voss, Lorenz Engell (Hg.): Mediale Anthropologie
Paderborn: Fink, 2015.
Allen Todesbekundungen des Menschen zum Trotz, so zeigt dieser Band, vollzieht sich das Menschsein variantenreich im Verbund mit Techniken, Medien, Diskursen und materiellen Umwelten, in die es als variable Teilgröße immer schon eingefügt ist.
Mit dem Anliegen, das Menschsein produzierende Potenzial technischer, ästhetischer und allgemein medialer Projektionen und Praktiken zu beleuchten, zielt der Band auf eine innovative Auslotung der Möglichkeiten einer Medialen Anthropologie. In den Beiträgen werden die wechselseitigen Durchdringungen, Projektionen und Spiegelungen von Mensch und Medien/Techniken theoretisch und an Fallbeispielen interdisziplinär untersucht. Mit der Umstellung der Frage nach »dem« Menschen auf die nach der irreduziblen Anthropomedialität, in der »Mensch« stets als Teilgröße einer umfassenderen medialen Einheit oder Prozesshaftigkeit gedacht wird, vermeidet der Band die traditionellen anthropologischen Sackgassen. Traditionelle Unterscheidungen von Tier und Mensch, Engel und Mensch, Maschine und Mensch, Gott und Mensch sowie die Abgrenzung von Natur, Kultur und Technik werden dabei neuen Perspektivierungen zugeführt.
Tim Othold, Christiane Voss: From media anthropology to anthropomediality
In: Anthropological Notebooks 21 (3), Slovene Anthropological Society 2015. S. 75-82.
Media anthropology is a new and interdisciplinary field of research with very different subjects and methods that seems to be already heavily informed by a comparatively narrow understanding of media as mass media (e.g. TV, Internet, social web, etc.). Therefore, most theories in this field, at least implicitly, employ a hierarchical and often dichotomic preconception of the two poles of media-human relations, by analysing the operationalities and ontologies of the human and the media independently from one another. This article deviates from this line of thought by advocating an expanded, symmetrical and relational understanding of the terms media and human, taking them as always already intermingled facets of a broader dynamic configuration. Starting from a consideration of the historically powerful, yet overlooked media of the so-called habitat diorama, the heuristic concept of “anthropomediality” is to be developed. Eventually, this relational approach may open up a new, interesting field for interrogation of (media-)anthropological analysis in general.
Christiane Voss: Affekt. Affektverkehr des Filmischen aus medienphilosophischer Sicht
In: Christiane Voss, Lorenz Engell, Oliver Fahle, Vinzenz Hediger (Hg.): Essays zur Filmphilosophie. München: Fink 2015, S. 63-116.