26.06.2017
Goethe-Institut Prag, Masarykovo nábr. 32
Workshop der Forschergruppe Medientheorie/Medienphilosophie der Philosophischen Fakultät der Karls-Universität Prag, in Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum Medienanthropologie, Bauhaus-Universität Weimar und dem Goethe-Institut. Gefördert durch den Deutsch-Tschechischen Zukunftsfonds.
Kunst und Technik lassen sich als zwei unterschiedliche Zugriffe auf die Wirklichkeit verstehen: Geht es beim technischen Herstellen um steuerbare Vorgänge, deren Produkte oder Funktionen mehr oder weniger klar definiert sind, bleiben das Ergebnis des künstlerischen Schaffens ebenso wie der Vorgang selbst offen. Den regelgeleiteten Verfahren der Technik und ihrer eindeutigen Logik steht eine künstlerische Praxis gegenüber, der in ihrem Vollzugscharakter eine genuine Unbestimmtheit und Negativität eigen ist. Ausgehend von diesem vermeintlichen Antagonismus möchte der Workshop Momente in den Blick nehmen, in denen sich Kunst und Technik annähern, indem sich Technik der exakten Bestimmtheit und der Kontrolle ihres Schöpfers entzieht. Auf diese Weise wird das in der Kunst reflektierte Verhältnis von Schöpfer und Schöpfung, Schaffen und Geschaffenem auch in Bezug auf die Technik relevant. Damit geht es um Momente des Entzugs und des Unkontrollierbaren, der Passivität und des Widerstands, ebenso wie um Momente der Überraschung und des Unbeabsichtigten, die in Prozessen des Herstellens, Darstellens und Inszenierens aufscheinen. Hieran anschließend soll nach Weisen des (schöpferischen) Denkens gefragt werden, die es erlauben, das Techno-logische kritisch zu reflektieren und Verbindungen zwischen Technik und Ästhetik nachzugehen.
Der Workshop „Grenzen des Machbaren. Kunst und Technik zwischen Vollzug und Automation” schließt an die philosophische Performance “Project Golem - Uncanny Acts of Creation” im Rahmen der 3. Performance Philosophy an. Der Workshop findet in deutscher und tschechischer Sprache statt, eine Simultanübersetzung wird angeboten.
Die Veranstaltung ist öffentlich, der Eintritt ist frei.
Kontakt: Katerina.Krtilova[at]uni-weimar.de; johanna.seifert@uni-weimar.de
Programm:
10:00 – 10:30 Katerina Krtilova (Weimar) & Johanna Seifert (Weimar): Einleitung
10:30 – 11:15 Michael Mayer (Potsdam): Grenzenloses Wachstum
11:30 – 12:15 Jana Horáková (Brünn): Golem dnes. Programování excesu. [Der Golem heute. Die Programmierung des Exzesses]
Mittagessen
13:00 – 13:45 Moritz Hiller (Weimar) : Holzfäller, die sich selbst fällen. Zur Schreibszene Vilém Flussers 1984–1987 [Dřevorubci, kteří se sami poráží. K Flusserovým scénám psaní mezi 1984 a 1987]
13:45 – 14:30 Jörg Sternagel (Zürich): Pathologie des Leibes
Kaffeepause
15:00 – 15:45 Barbara Büscher (Leipzig): Ausführen, aufführen - unterbrechen, überschreiben: Medien in Performance
16:00 – 18:00 Performative Reflexion, künstlerische Praxis und technische Logik. Gespräch mit Dieter Mersch (Zürich) & Miroslav Petříček (Prag), moderiert von Katerina Krtilova und Martin Ritter (Prag).