Digitalisierung im Fokus: Bauhaus-Universität Weimar präsentiert drei Innovationsprojekte
Im Rahmen der Roadshow »So digital ist Thüringen« besuchte Carsten Feller, Staatssekretär im Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft (TMWWDG), am 22. April 2022 die Bauhaus-Universität Weimar. Neben einem Besuch des Digital Bauhaus Labs standen Projektvorstellungen der Fakultäten Bauingenieurwesen und Medien sowie ein lebendiger Austausch zu Thüringens Digitalstrategie auf dem Programm.
»Wie ein roter Faden durchzieht Digitales die Forschung an der Bauhaus-Universität Weimar«, so Prof. Dr. Jutta Emes, vorläufige Leiterin der Bauhaus-Universität Weimar, beim Empfang von Staatssekretär Feller in der Medienvilla in der Albrecht-Dürer-Straße 2. »An der Schnittstelle zwischen Architektur, Bauingenieurwesen, Medien, Kunst und Gestaltung steht die Digitalisierung in allen Fakultäten im Mittelpunkt«, erläutert Prof. Dr. Emes weiter. Von zahlreichen fächerübergreifenden Projekten wurden dem Staatssekretär drei Beispiele der Bauhaus-Universität Weimar vorgestellt.
Digitaler Wissenschaftsjournalismus
Zum Auftakt gab Jun.-Prof. Dr. Christopher Buschow, Leiter der Juniorprofessur »Organisation und vernetzte Medien« an der Fakultät Medien, Einblicke in das jüngst gestartete Forschungsvorhaben »Transformative Innovationsforschung für den Wissenschaftsjournalismus« (TRANSFORM). Besonders deutlich wurde dabei die große Relevanz des Verbundprojekts zwischen der Wissenschaftspressekonferenz e.V. (WPK) und der Bauhaus- Universität Weimar. »Wir verstehen uns als Transmissionsriemen zwischen Wissenschaft und journalistischer Praxis«, erörtert Jun.-Prof. Dr. Buschow. Im Mittelpunkt der im Anschluss angeregten Diskussionsrunde mit verschiedenen Thüringer Medien sowie Expertinnen und Experten standen die Perspektiven der digitalen Wissenschaftskommunikation: Wie können sich Akteure im Kontext des innovativen Wissenschaftsjournalismus noch besser vernetzen? Wie kann Wissenschaftsjournalismus krisenresistent bleiben? Aber auch – was bedeutet überhaupt innovativ? Wird es zukünftig eine neue Art des journalistischen Erzählens geben, werden sich neue Bezahlmodelle durchsetzen und lassen sich andere Zielgruppen erschließen?
Digitale Denkmalpflege
Auch dem Handwerk eröffnet der digitale Wandel neue Potenziale: So demonstrierte Prof. Dr. Guido Morgenthal, Professur »Modellierung und Simulation – Konstruktion« an der Fakultät Bauingenieurwesen, mit einem Drohnenflug seine Forschung zu denkmalgerechter Sanierung historischer Bauwerke. Das Forschungsprojekt »HeriTech – Digitale Technologien für Handwerk und Kulturgut« untersucht, wie neue Technologien bei der Sanierung von Denkmalen eingesetzt werden können. »Ziel des Projektes ist es, durch die Bereitstellung neuer digitaler Technologien die Produktivität des Handwerks zu erhöhen und neue Methoden zur Reproduktion historischer Bauelemente zu entwickeln«, erklärte Prof. Dr. Morgenthal. Nach einem kurzen Spaziergang über den Campus der Universität zum Digital Bauhaus Lab wurden im Rahmen eines Vortrages zum Thema »Digitale Denkmalpflege« die Möglichkeiten des vorgestellten Projektes vertieft. Hier wurde sehr deutlich, wie digitale Technologien das traditionelle Handwerk gewinnbringend ergänzen und die Sanierung historischer Bauwerke unterstützen können.
Immersive Wikipedia
Das Forschungsprojekt »MetaReal« verfolgt das Ziel, detaillierte digitale 3D-Modelle der realen Welt mit den im Internet vorhandenen komplexen Wissensbeständen anzureichern und mithilfe von Virtual- oder Augmented-Reality-Technologien natürlichsprachlich erschließbar zu machen. Dadurch entsteht eine Art begehbare Wikipedia, in der Wissen durch körperliche Bewegungen und sprachliche Äußerungen abgerufen und angeeignet werden kann. Zum Abschluss der Auftaktveranstaltung zeigte die Arbeitsgruppe von Prof. Dr. Bernd Fröhlich, Professur »Systeme der Virtuellen Realität« an der Fakultät Medien, Staatssekretär Feller das Virtual-Reality-Labor im Digital Bauhaus Lab, und begab sich gemeinsam mit ihm in eine digitale Kopie des Büros von Bauhausgründer Walter Gropius und erkundete dessen Ausstattung.
»So digital ist Thüringen«
Anlässlich der von der Thüringer Landesregierung auf den Weg gebrachten Thüringer Digitalstrategie, welche eine Vision für ein digitales Thüringen definieren soll, war dieser Besuch die Auftaktveranstaltung einer mehrwöchigen Tour durch Thüringen. Staatssekretär Feller möchte sich in den kommenden Wochen ein Bild zu innovativen, digitalen Lösungen in Thüringen machen und über ihre Anwendungsmöglichkeiten mit verschiedenen Akteurinnen und Akteuren ins Gespräch kommen. Die Roadshow »So digital ist Thüringen« wird in den nächsten Wochen an weiteren Institutionen Halt machen. Berichte über alle Stationen der Tour finden Sie unter dem Hashtag #thueringendigital auf Facebook und Twitter.