Neue Wege in die Medienwissenschaft

Dr. Andreas Becker bei seinem Vortrag im Lichthaus
Dr. Andreas Becker

Die Film- und Vortragsreihe Neue Wege in die Medienwissenschaft hat es sich zum Ziel gesetzt, neue Zugänge zum Medium Film zu generieren. Dazu werden jedes Semester Studierende, Lehrende, Forschende als auch Interessierte eingeladen um mit den Vortragenden zu diskutieren. 

Um Neue Wege zur Medienwissenschaft beschreiten zu können, werden insbesondere interdisziplinär arbeitende Gäste als auch Vortragende aus aller Welt empfangen. 

Aktuelle Veranstaltungen

Ausstellung und Lesung in Hildesheim: »Facebook-Novel«

Am Freitag, 23. Februar 2018, eröffnet im Kunstverein »via 113« in Hildesheim eine Ausstellung von Dr. Simon Frisch, Dozentur Film- und Medienwissenschaft an der Fakultät Medien. Die Ausstellung dokumentiert ein experimentelles Social-Media-Projekt des Medienwissenschaftlers auf der Plattform Facebook, in dem er an einem offenen Narrationsformat arbeitet. 

Am 1. August 2017 hörten auf dem Facebook-Account von Simon Frisch die Urlaubsfotos, Witze, Kommentare und Privatposts auf und es erschien eine lilablaue Fläche. Dann erschien ein leeres Feld, danach ein Strich, dann zwei, dann drei, und irgendwann dreizehn Striche: »-------------«. Eine digitale Wiedergeburt. Am 4. August dann erschien ein Foto von einem Mann, der in gelber Jacke am Hafen von Stockholm auf einem metallenen Barhocker sitzt und sich auf einen geschnitzten Holm stützt. Darüber war zu lesen: »Da hatte ich noch die gelbe Jacke, am Hafen mit Stockholm«. Seither entwickelt sich auf dem Account von Simon Frisch eine abstruse, manchmal lustige, manchmal öde, zuweilen abenteuerliche und ab und zu spannende Geschichte, in der sich merkwürdige Figuren versammeln, wie die Mutter, der Apotheker, der Ranger, Kommissar Lohmann oder der Detektiv Birner und seine Schwester Miss Arhorn. In unregelmäßigen Abständen veröffentlicht Frisch allerlei Material, das ihm in seinem Alltag begegnet und experimentiert mit den Möglichkeiten des sozialen Netzwerks. 

In der Ausstellung wird das Projekt zum ersten Mal einer analogen Öffentlichkeit vorgestellt. Neben der Ausstellung von Bildern an den Wänden wird es auch eine Lesung des fragmentarischen Textes mit Dr. Simon Frisch geben. Darüber hinaus wird es die Gelegenheit geben, gemeinsam über das Internetmedium »Facebook« nachzudenken und Möglichkeiten der Poetik bei Facebook zu diskutieren. 

Ausstellungseröffnung und Lesung »Facebook-Novel«
Zeit:
 Freitag, 23. Februar 2018, 19 Uhr
Ort: Kunstverein Via 113, Kleine Venedig 1a, 31134 Hildesheim 

Kuration: Daniel Schürer und Oliver Dressel
www.via113.de
Geöffnet jeweils dienstags, 19 - 21 Uhr

Archiv

Ohne Anfang und Ende - Videoinszenierungen zwischen Film und Wirklichkeit

TV-Chair, 2001 (Alexander Steig)
TV-Chair, 2001 (Alexander Steig)
VISUS VISERE, 2011 (Alexander Steig)
VISUS VISERE, 2011 (Alexander Steig)

Der Münchner Künstler Alexander Steig stellt seinen Arbeitsansatz anhand ausgewählter Dokumentationen seines Werkes vor. Steigs Videoinszenierungen nutzen mehrheitlich das sogenannte Closed-Circuit-Verfahren, dessen medienspezifische Signifikanz innerhalb skulptural-räumlicher Elemente die Live-Übertragung im Installationszusammenhang darstellt. Dabei bedient er sich auch kanonisierten Film- und Bildwissens, um für seine meist ortsspezifischen Arbeiten adäquate mediale Anordnungen zu entwickeln.

Vortrag von Alexander Steig (München)

Zeit: Montag, 22. Januar 2018, 14 Uhr 
Ort: Lichthaus Kino, Am Kirschberg 4, 99423 Weimar

Eintritt frei

Since the late nineties he creates mainly site-specific closed-circuit video productions and installations. The artist often presents his works in places, which are marked by an aura of darkness, uncertainty and mystery; think of a railway station at night, a mausoleum or an empty room (cell). He often uses small television sets and cameras that become an integral part of his installations – his live recordings, in a continuous way, present some selected cuttings of reality. The artist investigates issues of control systems and mechanisms. Many works have a meditative, illusive character. This effect can be amplified by multi-channel projections of images that pretend to be stills.
Dr. Tomek Wendland (From catalogue “The Unknown – 3rd Mediations-Biennale”, Poznan (PL), 2012)


Weitere Informationen zum Künstler gibt es unter http://www.alexandersteig.com

Noh-Theater – ein Spiel der Stimmungen

Hannah McGaughey

Vortrag von Hannah McGaughey (Tübingen)

Was ist Noh und was macht es so besonders? Eine Philologin mit mehreren Jahren praktischer als auch wissenschaftlicher Erfahrung in Japan gibt eine Einführung in die traditionelle Aufführungskunst. Dabei wird die Gegenwart und Vergangenheit der Kunst sowie deren Literatur und Theorie behandelt und der These nachgegangen, inwiefern das Noh ein Spiel der Stimmungen ist.

Hanna McGaughey, in Tübingen geboren, ist in dem Bundesstaat Oregon der USA aufgewachsen. Am Smith College in Massachusetts machte sie 2005 ihren Abschluss im Hauptfach East Asian Languages and Literatures mit dem Schwerpunkt Japan (im Nebenfach Philosophie mit Schwerpunkt Sprachwissenschaft).

In Kyoto nahm sie anschließend Privatunterricht in Teezeremonie, Kimono und Kalligraphie. 2006 erhielt sie die Nyūmon-, Konarai- und Chabakodate-Bescheinigungen der Uraseke Schule der Teezeremonie.
Kurz darauf machte sie erste Erfahrungen mit dem Noh-Spiel und nahm Privatunterricht in Noh-Gesang und -Tanz, als auch im Masken-Schnitzen mit dem Kongo-Spieler Michishige Udaka. So spielte sie 2007 in Meister Udakas modernem Noh Stück „Inori“ während seiner Europa-Tournee eine kleine Nebenrolle.
Nach einem intensiven Sprachprogramm am Inter-University Center of Japanese Studies in Yokohama, schrieb sie als MEXT-Stipendiatin ihre Masterarbeit zu Zeamis Stück "Eguchi" an der Universität Tokyo im Programm “Kultur und Repräsentation (Hyōshō bunka ron)”.
2011 erhielt sie den Chūnichi Shinbun-Preis für eine Aufführung von Tänzen aus dem Noh "Hagoromo" in einem Studenten-Wettbewerb in Nagoya (Nagoya meieki takigi-nō zenkoku gakusei nōgaku konkūru).

Seit 2012 ist sie Doktorandin der Universität Trier, wo sie weiter zu Zeami arbeitet. Von 2013 bis 2014 forschte sie mit einem JSPS Stipendium an der Waseda Universität und seit 2015 hat sie einen Lehrauftrag in der Japanologie der Universität Tübingen.

Zeit: Samstag, den 06.02.2016, 10-13 h
Ort:
neudeli, Helmholtzstraße 15, 99425 Weimar

Das Weimarer Kino und seine Interpreten

Aus dem Cover des Buches"Shell Shock Cinema" von Anton Kaes

Das Weimarer Kino und seine InterpretenKaes versus Kracauer. Posttraumatisch oder präfaschistisch?

Vortrag von Marli Feldvoß
„Manchmal werden die Filme irrsinnig. Sie haben erschreckende Gesichte, sie schleudern Bilder hervor, die das wirkliche Antlitz der Gesellschaft zeigen.“ schreibt Siegfried Kracauer 1927 in der Frankfurter Zeitung. 20 Jahre später erscheint seine Geschichte des Weimarer Kinos „Von Caligari zu Hitler. Eine psychologische Geschichte des deutschen Films“.

Anton Kaes hat diese Bilder erneut auf den Prüfstand gelegt und eine Gegengeschichte geschrieben: „Shell Shock Cinema. Weimar Culture and the Wounds of War“. Ein Streitgespräch  über eine einmalige filmhistorische Gemengelage.

Vortrag mit Filmsichtung: Unheimliche Geschichten (Richard Oswald, D 1919)

Zeit: 27.04.2015, 15.30 Uhr
Ort: Kino Lichthaus, Am Kirschberg 4, 99423 Weimar

Dilettantismus und die Prämisse des Zuschauers. Der SENDER MITTELFRANKEN.

Bernd Krauß - Sender Mittelfranken

Referent: Bernd Krauß (Rotterdam)

12 Jahre nach seiner Gründung im thüringischen Zeulenroda, kehrt der Sender Mittelfranken zurück ins nördliche, nur durch Oberfranken getrennte Nachbarland. Viel ist seitdem passiert. Die Anwendungen sind die gleichen geblieben: Dreimal täglich vor den Mahlzeiten und einen Schluck Wasser zum Einschlafen. Begleitet wird die Multimedia-Show von Tanzeinlagen am Sendemast. Treffpunkt ist das Abendprogramm um 18 Uhr. Empfangsbereich ist der Seminarraum 014.

gez. Die Sendeleitung

Bernd Krauß unterrichtet seit 2006 am Piet Zwart Institut Rotterdam das Fach Fine Arts. Neben seiner viel gelobten Retrospektive »Das ist heute möglich« im Kölner Kunstverein im Jahr 2012 stellte er auch in der Tensta Konsthall (Schweden) seine Ausstellung »We continue BBDG« vor. 2013 erstellte Krauß Arbeiten für das Stockholmer Festival of Music and Arts. Außerdem wurde er im selben Jahr für den Absolut Art Award nominiert. Am 13. Juni 2014 wird Bernd Krauß zusammen mit anderen Künstlern in der Galerie für zeitgenössische Kunst Leipzig die Ausstellung »Was das Ich von selbst erfährt (Lernen in Eigenregie)« eröffnen.

Donnerstag, 19. Juni 2014, 18h Bauhausstraße 11, 99423 Weimar, Raum 014

 

Weiterführendes:

http://www.gfzk-leipzig.de/?p=20948

http://berndkrauss.blogspot.de/ 

http://creative.arte.tv/de/community/bernd-krauss-sender-mittelfranken-2011-de  

Kultivierung (in) der Natur? Bruchlinien in chinesischer Malerei und Gartenkunst der Gegenwart

Gelöste Konstellation 68.5*138cm, zeitgenössische Berg-Wasser-Malerei © Chian San-Shih
Gelöste Konstellation © Chian San-Shih

Referent: Dr. Fabian Heubel (Taipei)

Mit den politischen Revolutionen, die China im 20. Jahrhundert verändert haben, sind tiefgreifende kulturelle Brüche verbunden. Beginnend mit Beispielen aus der zeitgenössischen Berg-Wasser-Malerei, in denen die Schwierigkeiten zum Ausdruck kommen, an die klassische chinesische Malerei anzuknüpfen, soll der damit einhergehenden Dynamik hybrider Modernisierung nachgespürt werden.

Im  Blick auf die klassischen Gärten in Suzhou wird sodann nicht nur die Problematik der Restauration und Nutzung von klassischen Gärten im 20. Jahrhundert erörtert, sondern  auch die Frage aufgeworfen, ob eine Kultivierung (in) der Natur heute überhaupt noch möglich ist.

Dr. Fabian Heubel ist Research Fellow an der Academica Sinica, Taipei, wo er im Jahr 2009 mit dem Academica Sinica Award für junge Forscher (Junior Research Investigators) ausgezeichnet wurde. Die Schwerpunkte seiner Arbeit sind Kritische Theorie, chinesische Philosophie der Gegenwart, die Rezeption chinesischer Philosophie in Europa sowie Ästhetik.

Dienstag, 6. Mai 2014, 19h
Gründerwerkstatt Neudeli,
Helmholtzstraße 15, 99425 Weimar

Bazin liest Sartre: Die Entdeckung der filmischen Prosa

Film: »Carla's Song« (1996/R: Ken Loach)

Referent: Dr. Jens Bonnemann (Jena)



Der französische Filmkritiker André Bazin interessiert sich vor allem für den filmischen Realismus, insbesondere den italienischen Neorealismus, der, Bazin zufolge, in seinem Verhältnis zur Welt von einem "revolutionären Humanismus" bestimmt ist. Bazins filmästhetische Konzeption weist an dieser Stelle eine weitreichende Parallele zur Theorie des literarischen Engagements auf, die Jean-Paul Sartre entworfen hat. Sartres Unterscheidung zwischen Poesie und Prosa lässt sich am Leitfaden von Bazins Ansatz auf das künstlerische Medium des Films übertragen. Es gibt aus dieser Perspektive poetische und prosaische Filme. Neben der literarischen Prosa würde - wenn man diesem Gedanken weiter folgt - eine zweite Kunst existieren, die sozusagen ihrem 'Wesen' nach moralisch-politisch engagiert wäre: die filmische Prosa.
Dr. Jens Bonnemann arbeitet derzeit als Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Jenaer Institut für Philosophie und ist dort in der Bildtheorie und Phänomenologie forschend und lehrend tätig.


Vortrag mit Filmsichtung: »Carla's Song« (R: Ken Loach, 1996)
Zeit: 28. Januar 2014, 19.15 Uhr
Ort: Kino Lichthaus Am Kirschberg 4, 99423 Weimar
Kontakt Veranstaltungsreihe: Simon Frisch (simon.frisch[at]uni-weimar.de)

»Death Wish« – Beobachtungen eines Films

(OT: Death Wish // Ein Mann sieht rot 1974)

Referent: Prof. Dr. Andreas Ziemann


Der Vortrag lässt sich auf einige Themen und Unterscheidungen ein, die der Film selbst markiert oder anspielt, und legt deren gesellschaftliche Hintergründe sowie soziologische Beschreibungsmöglichkeiten aus. Vorrangig fokussieren die Beobachtungen (der Beobachtungen) auf: Gewalt, Mitleid, Western und Moderne. Quer zum filmwissenschaftlichen Denken sollen im anschließenden offenen Dialog ergänzende Perspektiven und Erklärungen zusammengetragen werden.

17. Dezember 2013, 19 Uhr – Vortrag mit Filmsichtung
»Death Wish« (R: Michael Winner, 1974)
Kino Lichthaus Am Kirschberg 4, 99423 Weimar

"Zure" - Die Ästhetik der Verschiebung

»Zure« – Die Ästhetik der Verschiebung bei Yasujirô Ozu
(OT: 東京物語 // Tokyo monogatari von 1953)

Referentin: Dr. Kayo Adachi-Rabe (Tokyo/Berlin)


Yasujirô Ozu entwickelte ein vollkommenes, ästhetisches System der Verschiebung in seinen Filmen. Bilder, Töne, Zeiten und Räume verschieben sich in variablen stilistischen Formen. Das System der Verschiebung verbindet sich mit den Prinzipien der traditionellen Kunst Japans und setzt sich in den internationalen Filmen seiner Nachwelt fort. In dem Vortrag wird versucht, Ozus Ästhetik der Verschiebung in einem groben Umfang zu erläutern.
»Tokyo Story« wurde 2012 in einer Umfrage unter Filmschaffenden der renommierten britischen Filmzeitschrift SIGHT & SOUND als bester Film ausgezeichnet.

30. November 2013, 10 Uhr Matinée mit Filmsichtung
»Tokyo monogatari« (R: Yasujirô Ozu/ 1953)
Kino Lichthaus Am Kirschberg 4, 99423 Weimar

Die Darstellung der japanischen Kulturwelt in Ozu' "Banshun"

Die Darstellung der japanischen
Kulturwelt in Yasujirô Ozus "Banshun"
("Banshun" - Später Frühling, 1949)

Referent: Dr. Andreas Becker


In keinem anderen Film hat Yasujirô OZU die japanische Kultur, ihre Orte und Sehenswürdigkeiten derart ausgiebig thematisiert wie in Banshun. Neben einer – im Film schon seit den Lumières üblichen – (touristischen) Selbstdarstellung und Selbstvergewisserung der Kulturen, liegt hierin auch ein interessantes Moment, filmische Ausdrucksformen und narrative Elemente mit denen der klassischen Künste zu verbinden. Der Vortrag möchte diesen Aspekt in den Vordergrund rücken und mit Edmund Husserls phänomenologischem Begriff der Kulturwelt zeigen, wie Ozu diese Orte Japans aufsucht, um deren ästhetische Stilformen mit filmischen Mitteln mimetisch nachzuvollziehen. Banshun wird als eine ‚Modernisierung‘ klassischer japanischer Stilformen verstanden und im Sinne komparativer Ästhetik interpretiert.


5. November 2013, 19 Uhr Vortrag mit Filmsichtung:
»Banshun« (R: Yasujirô Ozu/ 1949)
Kino Lichthaus Am Kirschberg 4, 99423 Weimar

Nach dem Gesetz

Nach dem Gesetz
Prof. Dr. Dr. Fabian Steinhauer
»По закону« – »Nach dem Gesetz«  


Der Vortrag handelt von der Mediengeschichte des Gesetzes und wählt dazu eine historische Arbeit des Kollektivs »Kuleshov«. Bei dem Werk По закону/Nach dem Gesetz handelt es sich um den einzigen Western der damaligen UdSSR.
In der Sowjetunion war man auf die Idee gekommen, dass man das Gesetz hinter sich gelassen habe. Das Gesetz wurde entfernt und im doppelten Sinne geschnitten. Es ist aber nicht ganz verschwunden. Seitdem gibt es ein kinematographisches Gesetz, dessen eigensinniges Moment die Montage ist.


27. Juni 2013, 19 Uhr Vortrag mit Filmvorfühung:
»По закону« – »Nach dem Gesetz« vom Kollektiv »Kuleshov« (1926)
Kino Lichthaus Am Kirschberg 4, 99423 Weimar

Warum Partizipative Medienforschung?

Warum Partizipative Medienforschung?
Zum Kulturwandel der medialen Öffentlichkeit

Referent: Dr. Mathias Mertens

Der Wandel zu einer sogenannten »Participatory Culture«, der mit Breitband-Internet, billiger Digitalisierungs-Hardware und User-Generated-Content-Plattformen voll zum Tragen gekommen ist, stellt Kultur- und Medienwissenschaft vor die Herausforderung, mit dieser ubiquitären Teilhabe adäquat umzugehen. Wenn Bedeutung hauptsächlich in der Performance liegt und nicht im Artefakt oder in der Technik, dann liegt eine – vielleicht die sinnträchtigste – Möglichkeit darin, ebenso performativ bei der Analyse und Reflexion vorzugehen. Auf welche Prinzipien dabei mit welchen Praktiken geantwortet werden, zeigt der Vortrag anhand von Beispielen aus der eigenen Forschung: Luftgitarre, Brickfilm, Reenactment, Süden und mehr.


Donnerstag, 20. Juni 2013, 19 Uhr Vortrag mit Filmvorfühung:
»Be kind rewind« (OT) – »Abgedreht« (dt.T) von Michel Gondry (2008)
Kino Lichthaus Am Kirschberg 4, 99423 Weimar

Liegt Schröder in Brasilien oder Rio an der Spree?

Liegt Schröder in Brasilien oder Rio an der Spree?
Eine transnationale Filmgeschiche zwischen Deutschland und Brasilien

Referent: Wolfgang Fuhrmann (Zürich)

Die film- und kulturwissenschaftliche Forschung hat sich bisher mit der Geschichte und Gegenwart der deutsch-brasilianischen Beziehungen im Medium Film kaum näher befasst. Das ist umso erstaunlicher, denn beide Länder verbindet seit dem späten 19 Jahrhundert eine gemeinsame Migrationsgeschichte, die in einer Reihe von Filmen thematisiert wird. Der Vortrag beruht auf einem Forschungsprojekt über die transnationale Filmgeschichte beider Länder. Beispiele aus der gemeinsamen Film- und Kinogeschichte zeigen, dass es in den vergangen hundert Jahren recht unterschiedliche Brasilien- und Deutschlandbilder gab - eine Vielfalt von Beziehungen, von der die Filmgeschichte profitieren kann.


Zeit: Dienstag, 7. Mai 2013, 19 Uhr
Ort: Gelber Saal, Albrecht Dürer Straße 2 (Villa Medienmanagement), 99425 Weimar