Bernhard Siegert und Markus Krajewski (Hrsg.)
Bd. 15 von [me:dien^i], hg. von Claus Pias, Joseph Vogl und Lorenz Engell
Verlag und Datenbank für Geisteswissenschaften, Weimar, 2003
136 S., zahlreiche Abbildungen, ISBN: 3-89739-367-0
Beschreibung
Die Helden aus den Romanen von Thomas Pynchon wollen den Schleier der Maya, die Historie, durchdringen. Doch anders als die Wahrheit der Philosophen gehört es zur Wahrheit, der diese Helden auf der Spur sind, daß es nicht Die Eine Wahrheit gibt, sondern nur eine unabsehbare Zahl von Spuren der Wahrheit. Weil sie nicht an der Macht, sondern an ihrer eigenen Spaltung interessiert sind, führt jede Spur, die ein Stück des Dunkels erhellt, das die Wahrheit umgibt, Pynchons Helden nur in ein neues Dunkel. Die Beiträge, die dieser Band vereinigt, versuchen diesen Spuren in den Romanen von Thomas Pynchon nachzugehen, um damit die Produktivität von Pynchons romanesker Medienarchäologie als Schnittstelle zwischen einer historischen Medienwissenschaft und dem Archiv der Wissenschafts- und Technikgeschichte zu demonstrieren. Diese Produktivität wird freigesetzt, wenn sich die Lektüre des Texts von der universitären Disziplinierung durch die Fiktionalitätsregel befreit und Pynchons Texte tatsächlich als faction, als Schnittstelle zwischen fact und fiction begreift.
Inhaltsverzeichnis
Vorwort
Bernhard Siegert: Maxwell und Faschoda. Pynchons Enden der Geschichte
Philipp von Hilgers: Subsysteme des A4 oder Parabeln der Berliner S-Bahn
Michael Schießl: Live Schaltung
Markus Krajewski: Im Schlagschatten des Kartells. Anmerkungen zu Byron der Birne
Philipp Albers: Time Bandits. Kalenderreform und Vortex in Mason & Dixon
Friedrich Kittler: Pynchon und die Elektromystik